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Schuldspruch: Gefängnis für das Ohrfeigen eines Richters

Nachdem ein Beschuldigter während einer Verhandlung des Saales verwiesen wurde, ohrfeigte der Mann den Richter und beleidigte ihn als Rassist. Dafür und wegen Vergewaltigung bekam er jetzt zehn Jahre Haft.

Nach eineinhalbjähriger Prozessdauer hat das Landgericht Berlin einen 39-jährigen Mann wegen rassistischer Beleidigung und Angriffs auf einen Richter zu einer Gesamtstrafe von zehn Jahren Haft verurteilt. In das Urteil wurde eine achtjährige Freiheitsstrafe wegen Vergewaltigung von 2004 mit einbezogen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der gebürtige Libanese im Vergewaltigungsprozess den Vorsitzenden Richter damals mehrfach als Rassist beschimpft und ihn schließlich geohrfeigt hatte.

Nach damaligen Angaben des Verteidigers war der Angeklagte im Vergewaltigungsprozess "äußerst aufgebracht", weil ihm der Richter seiner Meinung nach "keine Chance geben wollte, seine Unschuld zu beweisen".

Nach Angaben einer Justizsprecherin hatte sich der Angeklagte in dem seit Mai 2006 laufenden Beleidigungsprozess ebenfalls "äußerst aggressiv" gezeigt. Er habe "getobt" und gebrüllt" sowie die Richter der Kammer wiederholt als "Nazirichter" beschimpft. Wegen dieses Verhaltens sei er vom Verfahren ausgeschlossen worden. Der geohrfeigte Richter hatte wegen einer schweren Erkrankung nicht als Zeuge gehört werden können. (mac/ddp)

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