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Polizei im Einsatz (Symbolbild).

© Patrick Pleul/dpa

Serientäter gefasst: Handybetrüger verursacht mindestens 100.000 Euro Schaden

Ein 27-Jähriger soll Frauen überredet haben, Dutzende Mobilfunkverträge abzuschließen. Die Telefone verkaufte er, seine Opfer blieben auf Schulden zurück.

Es ist ein spektakulärer Fall, der sich bezirksübergreifend in den vergangenen Monaten in Berlin abgespielt hat. Ein 27-Jähriger soll Frauen dazu überredet haben, Mobilfunkverträge abzuschließen. Er bereicherte sich an den Verkauf der Telefone, die Frauen hingegen blieben auf den Schulden zurück. Alleine der materielle Sachschaden soll bei mehr als 100.000 Euro liegen.

Der mutmaßliche Täter geriet bereits im Oktober 2016 ins Visier der Staatsanwaltschaft. Als Haftbefehl gegen den als Intensivtäter polizeibekannten Mann erlassen wurde, stellte er sich am Dienstag in Begleitung seines Rechtsanwaltes der Polizei.

Seine Opfer lockte er über Ebay

Spätestens seit September 2016  soll der Tatverdächtige zunächst über Ebay-Kleinanzeigen, später aber auch über selbst geschaltete Kleinanzeigen, Kontakt zu jungen Frauen mit Migrationshintergrund aufgenommen haben. Durch Chats und Telefonate versprach er ihnen das schnelle Geld. Die jungen Frauen mussten dafür durch ihn vermittelte Mobilfunkverträge abschließen. Der 27-Jährige soll seinen Opfern versprochen haben. nach Erhalt der mit den Verträgen gekoppelten Handys diese Verträge durch seine Kontakte löschen zu lassen und den Erlös aus dem Verkauf der Telefone zu teilen.

Es soll auch zu sexuellen Übergriffen gekommen sein

Die Methode soll er im weiteren Verlauf immer weiter verfeinert haben, wobei er in Fällen von Unwillen der Frauen durchaus auch zu Nötigungshandlungen gegriffen und Drohszenarien aufgebaut haben soll. Die Mobiltelefone nahm der Beschuldigte selbst oder durch Mittelsmänner an sich und verkaufte sie. Die Frauen vertröstete er und brachte sie unter fadenscheinigen Gründen dazu weitere Verträge abzuschließen oder ihm hohe Geldbeträge zu leihen. In drei Fällen wurden durch die Geschädigten zusätzlich sexuelle Übergriffe angezeigt, die Ermittlungen hierzu dauern an.

Schaden liegt bei mindestens 100.000 Euro

Ermittler vermuten, dass dem Verdächtigen mindestens 40 Taten zuzuordnen sind, bei denen zwischen einem und zehn Mobiltelefone erbeutet wurden. Der Gesamtschaden alleine durch die erlangten Mobiltelefone, beinahe alle Telefone sind von Top-Marken wie Apple und Samsung, liegt bei mehr als 100.000 Euro. Es sei aber davon auszugehen, dass weitere Frauen betroffen sind, die die Taten bislang nicht angezeigt haben.

Diese Frauen werden gebeten, sich mit den Ermittlern in Verbindung zu setzen. Telefonisch unter (030) 4664–573200. (Tsp)

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