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Täter bestreitet Gewalt: Brutaler Überfall auf Seniorinnen

Mehrere Täter drangen im Juli 2013 in die Erdgeschosswohnung einer Renterin in Neukölln ein und überfielen sie und ihre Pflegetochter brutal. Sie erbeuteten 58 Euro und zwei Schmuckstücke. Wenige Tage später verstarb die Rentnerin. Jetzt wurde einer der Täter angeklagt.

Die Räuber waren durch die offene Balkontür in die Hochparterrewohnung der 89-jährigen Ingeborg L. eingestiegen und schlugen mit äußerster Brutalität zu. Sie und ihre damals 63-jährige Pflegetochter erlitten schwere Gesichts- und Kopfverletzungen. „Einer packte mich am Hals, zerrte mich in den Flur“, konnte Ingeborg L. in der Klinik noch zu Protokoll gegen. Fünf Tage später verstarb sie. Mit Iulian I. steht einer der drei Täter nun vor Gericht. Gewalt aber bestritt er.

„Ich gebe zu, dass ich in der Wohnung war, es handelte sich aber um Diebstahl“, erklärte der 25-jährige Rumäne. Sie hatten es auf die Ersparnisse der Rentnerin abgesehen. Sie erbeuteten 58 Euro und zwei Schmuckstücke. Für die Brutalität aber seien seine Landsleute, die an dem Überfall in Neukölln am 13. Juli 2013 beteiligt waren, verantwortlich. Es sind laut Ermittlungen Männer, mit denen er auch in Kassel (Hessen) zwei 85 und 90 Jahre alte Frauen in ihren Wohnungen zusammengeschlagen und beraubt haben soll. Die Komplizen konnten bislang noch nicht dingfest gemacht werden.

Das Trio hatte die 89-Jährige vermutlich von ihrem Einkauf nach Hause verfolgt. Sie pflegte im Schlafzimmer ihre Blumen, als einer der Täter von hinten angriff. Ihre Pflegetochter schlief im Wohnzimmer. „Ich wachte auf, weil ich keine Luft mehr bekam“, sagte Marie-Luce O. unter Tränen im Prozess. Ihre Pflegemutter war an einem Herzinfarkt gestorben. Ob es eine direkte Tatfolge war, sei aber nicht erwiesen, hieß es am Rande des Prozesses. Die Anklage geht deshalb von einem versuchten Raubmord aus.

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