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Überfall auf Geldtransporter: Polizei nimmt ersten Verdächtigen fest

Eine Woche nach den tödlichen Schüssen auf einen Geldboten in Berlin-Reinickendorf sitzt einer der mutmaßlichen Täter in Untersuchungshaft. Die Suche nach dem Hauptverdächtigen geht dagegen weiter.

Der 52 Jahre alte Walter L., der einer der drei am Überfall beteiligten Täter sein soll, sei nach intensiver Fahndung am Sonntag in Neuruppin festgenommen worden, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit. Gegen den Reinickendorfer sei am Nachmittag Haftbefehl wegen gemeinschaftlichen Raubmordes erlassen worden. Der Beschuldigte bestreite, an dem Überfall beteiligt gewesen zu sein.

In Berlin wurde den Angaben zufolge zudem das mutmaßliche Fluchtauto der Täter gefunden. Der dunkelgrüne Audi A 2 werde derzeit von den Kriminaltechnikern der Polizei auf weitere Tatspuren untersucht, heiß es. Das Auto wurde nach bisherigen Polizeiangaben durch einen Zusammenstoß mit dem Geldtransporter beschädigt. Im Wageninneren soll außerdem der Farbbeutel geplatzt sein, der sich zur Sicherung in dem geraubten Geldbehälter befand.

Hauptverdächtiger dringend gesucht

Gefahndet wird weiter nach dem dringend tatverdächtigen Bernd Fredi Mersiowsky aus Reinickendorf. Der Aufenthaltsort sei weiterhin nicht bekannt. Der 54-Jährige gilt als besonders gefährlich. Durch den Abgleich von Blutspuren am Tatort mit gespeicherten DNA-Daten waren die Ermittler auf den Mann gestoßen. Die Belohnung für sachdienliche Hinweise zu dem Fall beläuft sich auf 60.000 Euro.

Der Geldtransporter war am Montag vergangener Woche vor einem Postamt in der Oranienburger Straße im Ortsteil Wittenau überfallen worden. Nach bisherigen Erkenntnissen haben die Täter auf den Transporter gewartet. Im Eingangsbereich vor dem Gebäude eröffneten sie das Feuer, das der Wachmann erwiderte. Der 53 Jahre alte Geldbote wurde getroffen und verstarb kurze Zeit später. Ein der Täter, bei dem es sich vermutlich um Mersiowsky handelt, soll verletzt worden sein.

Lange kriminelle Karriere

Mersiowsky war laut Polizei bereits 1993 zu zehn Jahren Freiheitsstrafe wegen versuchten Mordes verurteilt worden. Bei einem Überfall in Reinickendorf hatte er den Geschäftsführer einer Woolworth-Filiale angeschossen. Spezialkräfte der Polizei hatten am vergangenen Freitag ohne Erfolg seine Wohnung durchsucht.

Hinweise zum Aufenthaltsort des Gesuchten nehmen das 1. Raubkommissariat des Landeskriminalamtes, am Tempelhofer Damm 12 unter der Telefonnummer 030/4664 944113 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen. (mit ddp)

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