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Berlin: Pori tötete ihr Junges nach der Geburt

Die Pfleger im Tierpark Friedrichsfelde sind ratlos. Den Ausbruch der Elefantenkuh kann niemand erklären

Traurige Nachrichten aus dem Tierpark Friedrichsfelde: Wenige Stunden nach der Geburt hat die afrikanische Elefantenkuh „Pori“ ihr Neugeborenes getötet. Sie drückte es in der Nacht zum Montag so kräftig mit dem Kopf zu Boden, dass es an seinen Verletzungen starb. „Der Vorfall ist für uns unerklärlich“, sagt der stellvertretende Tierpark-Direktor Claus Pohle. „Pori“ hatte Mitte 2001 das Kalb „Tana“ zur Welt gebracht und fürsorglich aufgezogen. „Normalerweise reagiert ein Elefantenweibchen nur auf das erste Junge ablehnend“, erklärt Pohle. Ein Versehen schloss er aus.

Die Wehen setzten am Sonntag gegen 21.30 Uhr ein. Ohne Komplikationen hat „Pori“ das Bullenkalb um 3.23 Uhr zur Welt gebracht. „Es gab keinerlei Anzeichen, die ihre Reaktion ankündigten“, sagt Pohle. „Im Gegenteil, sie war sehr ruhig.“ Nach der Geburt wurde „Pori“ für kurze Zeit von dem Jungen getrennt, um die Nachgeburt abzuwarten. Als sich das Muttertier ein wenig erholt hatte, wurde es mit dem Jungen wieder zusammengeführt. Die Pfleger hatten keine Chance, den aggressiven Ausbruch der Elefantenkuh zu stoppen. „Der Knabe war kerngesund und munter“, sagt Pohle. Einen Namen hatte man sich für den Kleinen noch nicht überlegt, auch weil das Geschlecht erst bei der Geburt festgestellt wird. Der Leichnam des Neugeborenen soll jetzt obduziert werden. „Pori“ lebt mit den anderen 19 Elefanten wieder im Gehege.

In diesem Jahr hatte es im Berliner Zoo einmal, im Tierpark bereits dreimal Nachwuchs gegeben. Das verstorbene Kalb war das letzte Junge, das in diesem Jahr in Friedrichsfelde erwartet wurde. Insgesamt wurden im Tierpark seit 1998 neun Elefanten geboren. Zwei der Tiere kamen tot zur Welt. Die anderen Dickhäuter sind gesund und ohne Probleme bei der Herde aufgewachsen.

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