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Berlin: Preis für Schülerkarten soll deutlich steigen Neue Tarifrunde im Nahverkehr geplant. Nur noch fünf Prozent Rabatt beim Firmenticket

Die BVG und die S-Bahn wollen erneut die Preise erhöhen. Treffen soll es vor allem ältere Schüler sowie die Nutzer des Firmentickets.

Die BVG und die S-Bahn wollen erneut die Preise erhöhen. Treffen soll es vor allem ältere Schüler sowie die Nutzer des Firmentickets. Nach den bisherigen Vorstellungen gibt es in Zukunft zwei Arten von Schülerkarten: Dabei wird die Karte I billiger, die Karte II aber erheblich teurer. Statt 26 Euro pro Monat soll diese Karte dann 32 Euro kosten – ein Aufpreis von 23 Prozent. Billiger werden soll die Karte I, die dann 22 Euro kosten würde. Dafür will man nach Tagesspiegel-Informationen die Geschwisterkarte abschaffen, die bisher für 16 Euro zu haben ist.

Die Schülerkarte I würde bis zum vollendeten 14. Lebensjahr gelten; das heißt, mit dem 14. Geburtstag müssten sich Schüler die teurere Karte II kaufen. Der reduzierte Preis für die unter 14-Jährigen sei Augenwischerei, sagte ein Tarifexperte, denn Schülerkarten würden vorwiegend von älteren Jahrgängen genutzt, deren Weg zu weiterführenden Schulen meist länger ist. Jüngere, die in die Grundschule gehen, liefen dagegen in der Regel zum Unterricht. Wie hoch der Anteil der über 14-Jährigen am Absatz der Schülerkarten ist, wollte die BVG nicht sagen. Sie verweigerte auch Angaben zum neuen Tarifkonzept, weil dieses vorher heute der Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) vorgelegt werden soll. Deren Behörde muss die neuen Tarife genehmigen, die vom 1. August 2005 an gelten sollen.

Die Schülertickets waren erst 2001 auf Druck von Junge-Reyers Vorgänger Peter Strieder (SPD) gegen den Widerstand der Verkehrsbetriebe deutlich verbilligt worden. Damals wurde dann auch das Geschwisterticket neu angeboten, das nun wegfallen soll.

Familien mit zwei Kindern, die ihren 14. Geburtstag hinter sich haben, mussten bisher zusammen 42 Euro zahlen. In Zukunft würden für die beiden Schülerkarten II dann insgesamt 64 Euro fällig – fast 53 Prozent mehr als heute.

Erheblich mehr zahlen sollen in Zukunft auch die Käufer des Firmentickets, für das es bisher einen Rabatt zwischen 10 und 15 Prozent gibt. Nun soll der Preisnachlass auf nur noch fünf Prozent reduziert werden. Zunächst soll dies schon ab 1. Januar nur für Neukunden gelten. Aber spätestens nach Ablauf der bestehenden Verträge, die ein Jahr gelten, ginge der große Rabatt auch für diese Kunden verloren. Über 400 Firmen mit zusammen rund 80 000 Beschäftigen nutzen das Firmenticket von BVG und S-Bahn.

Doch nicht alle Preise sollen steigen. Zumindest der Einzelfahrschein, dessen Preis im vergangenen Jahr um 20 Cent auf 2 Euro im Stadtgebiet reduziert worden war, soll unverändert bleiben.

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