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Zunächst musste sie aber weichen: Berlins wohl bekannteste Currywurst-Bude, Konnopke's Imbiss in der Schönhauser Allee, wurde im Herbst 2010 abgerissen.

© Mike Wolff

Prenzlauer Berg: Konnopke's musste weichen - vor fünf Jahren

Vor fünf Jahren wurde Berlins bekanntester Currywurst-Imbiss an der Schönhauser Allee abgerissen. Doch Touristen und Currywurst-Liebhaber konnten beruhigt sein: Nach der Sanierung des U-Bahnviadukts soll der Kiosk an alter Stelle neu entstehen.Was Christoph Spangenberg darüber schrieb.

Bauarbeiter legten am Dienstag Hand an den bekannten Imbiss unter der Hochbahn. Nach der Sanierung des U-Bahnviadukts soll die Blechhütte von 1960 nicht wiederaufgebaut werden, sondern einem modernen Bau aus Glas und Stahl weichen. Darauf hatten sich der Bezirk Pankow und Waltraud Ziervogel, die Inhaberin der Wurstbude an der Schönhauser Allee nahe dem U-Bahnhof Eberswalder Straße, geeinigt.

Nach zwei Jahren der Lösungssuche und zuletzt monatelangem Streit – Ziervogel hatte energisch für ihre Bude gekämpft, was dem Stadtrat für öffentliche Ordnung Jens-Holger Kirchner gar böse Briefe von Wurstfans einbrachte – hatten sich Kirchner (Grüne) und die 74-jährige Imbisschefin angenähert. Über eineinhalb Stunden hatten die finalen Verhandlungen gedauert.

Unklarheit über Aussehen des Neubaus

Ziervogel ist froh, dass sie nicht umziehen muss. Der neue Konnopke soll nun direkt auf den jetzigen Keller gebaut werden. Ziervogel und ihr Sohn Mario bekommen fünf Jahre Nutzungserlaubnis und eine Option auf weitere fünf Jahre.

Die Kosten für Abriss und Entsorgung muss Ziervogel tragen, die BVG schießt 35 000 Euro zum Neubau zu. So viel hätte die Umhüllung des Touristenmagnets während der Bauarbeiten nach neuesten Schätzungen gekostet. Ursprünglich hatte Ziervogel 100 000 Euro von der Stadt Berlin gefordert.

Wie genau der Neubau unter der U-Bahn aussehen wird, ist noch unklar. Drei Entwürfe der Architekten wurden abgelehnt. Begründung: Zu historisch, zu altmodisch oder zu viel Beton. Sicher ist nur, dass der Imbiss aus Stahl und Glas sowie transparent sein und sich historisch der Lage anpassen muss. Das schreibe der Denkmalschutz vor, so Anwalt Schneehagen.

Die Sandstrahlarbeiten am Viadukt der U2 haben am 21. Mai begonnen, am Dienstag haben sie auch den Bereich um die Konnopke-Bude erreicht. Während der Arbeiten wird Ziervogel einen provisorischen Imbiss auf der Mittelinsel gegenüber mieten müssen. Spätestens im September soll dann mit dem Neubau begonnen werden. Der muss erst beweisen, ob er den bisherigen Kultstatus erhalten kann. Oder ob so mancher Berlin-Reiseführer umgeschrieben werden muss.

Der Beitrag erscheint in unserer Rubrik "Vor fünf Jahren".

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