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Berlin: Pro & Contra: Der Senat soll die KPM retten

Fast 95 Prozent der Anrufer wollen eine Finanzspritze für die angeschlagene Porzellan-Manufaktur

Geht es um die Erhaltung der Königlichen PorzellanManufaktur (KPM), sind sich die Tagesspiegel-Leser, die an unserer Umfrage teilnahmen, einig: 94,7 Prozent der Anrufer haben sich im Pro&Contra vom Sonntag dafür ausgesprochen, dass der Senat die KPM retten soll. Nur 5,3 Prozent haben sich gegen eine Finanzspritze ausgesprochen. Mit diesem deutlichen Votum für eine Drei-Millionen-Euro-Finanzspritze des Senats ist die KPM offensichtlich tief in den Herzen der Berliner verwurzelt: Trotz eines Milliarden-Schuldenbergs, trotz der aktuellen Tempodrom-Affäre steht die KPM bei den Tagesspiegel-Lesern für Tradition – und offensichtlich für einen unternehmerischen Existenzkampf.

Die Koalitionsfraktionen sind sich noch nicht einig: Soll die Manufaktur, die der Alte Fritz im Jahre 1763 für 225000 Reichstaler erworben hatte, verkauft werden oder in die Insolvenz gehen? Seit zwei Monaten schreibt das Traditionshaus, das seit 2000 der landeseigenen Investitionsbank Berlin (IBB) gehört, schwarze Zahlen. Doch nur mit zusätzlichem Geld ist nach Einschätzung des Sanierungsunternehmens Steinbacher Treuhand ein Verkauf zur Jahresmitte möglich. 25 Kauf-Interessenten sind noch im Rennen; der Kaufpreis ist davon abhängig, wie weit die Verluste der KPM übernommen werden. Bei einer Insolvenz wären nicht nur die rund 170 Arbeitskräfte betroffen: Auf das hoch verschuldete Land kämen außerdem noch Pensionsansprüche zu. sib

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