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Berlin: Probehalbjahr: Kaum Plätze für Rückläufer

Bezirke sehen Engpässe an Sekundarschulen

Einige Bezirke machen sich Sorgen über die Unterbringung der Rückläufer aus den Gymnasien. Noch ist nicht klar, ob alle Siebtklässler, die das Probehalbjahr nicht schaffen, im selben Bezirk an einer Sekundarschule untergebracht werden können. Der Grund für die erwarteten Engpässe liegt in den geringeren Aufnahmekapazitäten in den Sekundarschulklassen und in der Zusammenlegung von Schulstandorten. Nicht ausgeschlossen ist, dass höchst umstrittene Rückläuferklassen mit „hohem Frustrationspotenzial“ gebildet werden, wie Pädagogen befürchten.

Während in Realschulen und Gesamtschulen die Höchstfrequenz der siebten Klassen bei 32 Schülern lag, ist sie bei den Sekundarschulen auf 26 gesenkt worden. Nur mit Einverständnis der Schulaufsicht und der Schulen und nur in Einzelfällen darf diese Grenze überschritten werden. Dies aber beunruhigt die Schulämter der Bezirke, die verpflichtet sind, Plätze für Rückläufer anzubieten. Möglicherweise müssen für diese Schüler neue Klassen aufgemacht werden, doch dafür fehlt es oft an Räumen und eventuell auch an Lehrern.

Besonders eng ist es in Tempelhof-Schöneberg, Charlottenburg-Wilmersdorf und Steglitz-Zehlendorf. „Vielleicht müssen wir eine neue Rückläuferklasse an der Bröndby- Schule aufmachen“, sagt Anke Otto, Bildungsstadträtin in Steglitz-Zehlendorf. Die anderen Schulen seien schon sehr voll. Gestern debattierten die Leiter von Gymnasien in Tempelhof-Schöneberg mit einer Vertreterin der Schulaufsicht über das Thema. Ein Teilnehmer sagte dem Tagesspiegel: „Sollte es viele Rückläufer geben, müssen neue Klassen aufgemacht werden, egal wie. Und für die muss es genügend Personal geben.“ Darin seien sich alle versammelten Pädagogen einig gewesen. Andere Bezirke mit Engpässen überlegen, bezirksfremde Kinder, die an Gymnasien scheitern, an die Schulämter ihrer Wohnorte zu verweisen. „In Einzelfällen kann es zu Härten kommen“, sagte ein Schulamtsleiter. fmb/sve

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