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Anis Mohamed Youssef Ferchichi, bekannt unter dem Künstlernamen Bushido, im Gerichtssaal. 

© dpa

Prozess am Berliner Landgericht: Bushido beschuldigt Abou-Chaker, auch Rapper Shindy bedroht zu haben

Bushido ist am Montag im Prozess gegen Arafat Abou-Chaker zu Verträgen mit anderen Künstlern befragt worden. Denn der Clan-Chef soll auch Drittkünstler unter Druck gesetzt haben.

Für Rapper Bushido und Clan-Chef Arafat Abou-Chaker waren auch Einkünfte mit Drittkünstlern eine sprudelnde Quelle. Zu Verträgen mit Ali Bumaye, Shindy und Laas Unltd. wurde Bushido, Nebenkläger und Zeuge im Prozess gegen seinen Ex-Geschäftspartner Arafat Abou-Chaker, am Montag befragt. 

„Auf finanzielle Dinge hatte Arafat den Daumen“, so Bushido vor dem Landgericht. Und nicht nur von ihm habe sein Ex-Geschäftspartner unberechtigt viel Geld verlangt. „Er ist zu Shindy gefahren, hat ihn bedroht und eine Millionensumme gefordert, weil dieser sich selbständig machen wollte.“ 

Shindy, bürgerlich Michael Schindler, ist einer der erfolgreichsten deutschen Rapper. 2016 habe er mit ihm einen Vertrag zu Musikproduktion und Vermarktung abgeschlossen, berichtete Bushido, der bürgerlich Anis Ferchichi heißt. 

Der Musiker-Kollege habe sich aber bald selbständig machen wollen. Da habe der Clan-Chef Shindy bedeutet, dass er damit nicht einverstanden sei. 

Schließlich sei Arafat Abou-Chaker zu Shindy nach Baden-Württemberg gefahren und habe „ein oder zwei Millionen Euro“ gefordert, schilderte Bushido. „Welche rechtliche Grundlage das haben sollte, entzieht sich meiner Kenntnis.“

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Von dem mutmaßlichen Vorfall im Jahr 2018 habe er später erfahren. „Dabei war ich nicht, zum Glück, einmal reicht“, so Bushido und spielte auf das an, was ihm laut Anklage passiert seien soll. 

Es geht in dem seit August 2020 laufenden Prozess um mutmaßliche Straftaten zum Nachteil von Bushido, nachdem er im Herbst 2017 die Geschäftsbeziehungen zum Clan-Chef aufgelöst hatte. Arafat Abou-Chaker soll die Trennung nicht akzeptiert, den Rapper zu sich bestellt, ihn in einem Büro über vier Stunden lang festgehalten, ihn massiv beleidigt und ein Millionen-Vermögen verlangt haben. 

Der Rapper sei dabei mit Stuhl und Wasserflasche attackiert worden. Neben dem Clan-Chef müssen sich drei seiner Brüder verantworten.

Die vier Angeklagten haben bislang zu den Vorwürfen geschwiegen. Der Prozess um versuchte schwere räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung, gefährliche Körperverletzung, Nötigung und Beleidigung geht am Mittwoch weiter.  

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