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Auf der Anklagebank. Die Justiz wirft dem 19-Jährigen vor, einen zwei Jahre älteren Israeli antisemitisch attackiert zu haben.

© Paul Zinken/dpa

Prozess um Angriff wegen Kippa: Zeugen sagen zu Attacke auf Israeli aus

Der Prozess wegen der Attacke auf einen Kippa tragenden Israeli geht weiter: Am Montag sollen weitere Zeugen zu dem Angriff Prenzlauer Berg befragt werden.

Im Gerichtsprozess um die Attacke auf einen Israeli, der mutmaßlich wegen seiner Kippa geschlagen wurde, treten heute weitere Zeugen auf. Angeklagt ist ein 19-Jähriger Palästinenser aus Syrien. Dem Flüchtling werden gefährliche Körperverletzung und Beleidigung vorgeworfen. Er soll den 21-jährigen Israeli und dessen Freund, einen Deutsch-Marokkaner, antisemitisch beschimpft haben, als diese am 17. April in Prenzlauer Berg mit einer Kippa unterwegs waren. Zum Prozessbeginn vor einer Woche hatte Angeklagte zugegeben, den Israeli geschlagen zu haben. Die Aufnahmen von der Attacke, bei der Angreifer mit einem Gürtel zuschlug, erregten international Aufsehen und lösten eine Diskussion um Antisemitismus aus. Das Opfer hatte den Angriff mit dem Smartphone gefilmt und ins Internet gestellt.

Vor Gericht bat der 19-Jährige um Entschuldigung für die Tat, dennoch habe er sich im Recht gefühlt. Denn er warf dem Israeli vor, ihn zuvor beleidigt zu haben. Ferner bestritt der Angeklagte ein antisemitisches Motiv. Bei dem Angriff hatte er den anderen jungen Mann auf arabisch als "Jude" beschimpft. Die Verteidigung begründete dies so: Weil der Mandat aus Syrien komme "und das dort gang und gäbe ist.“ Es sei für ihn ein „Alltags-Sprachgebrauch“.

Nach der Attacke waren tausende Berliner auf die Straße gegangen. Unter dem Motto "Berlin trägt Kippa" versammelten sie sich zu einer Solidaritätskundgebung vor dem Jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße.

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