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Prozessbeginn: Rentner wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht

Ein 64-jähriger Mann soll sich von 1990 bis 1995 regelmäßig an seiner anfangs etwa sechsjährigen Stiefenkelin vergangen haben. Die Anklage spricht von 240 Missbrauchstaten.

Berlin - Die Übergriffe sollen sich laut Anklage entweder in der Kreuzberger Wohnung des Mannes oder in einem Hinterzimmer der von den Großeltern betriebenen Kneipe ereignet haben. Der Angeklagte, der sich zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern wollte, wurde zu Prozessbeginn vor dem Berliner Landgericht von der heute 23-jährigen Frau schwer belastet. Das Opfer gab an, vom ihrem Stiefopa im Altern von fünf bis sieben Jahren "in regelmäßigen Abständen sexuell belästigt" worden zu sein. Ihren Angaben nach wurde sie vom Stiefvater ihrer Mutter anfangs nur "geküsst" und "unten angefasst", bis "ihm das nicht mehr reichte".

Sie habe die ganze Sache verdrängt, weil die Familie so getan habe, als ob nichts passiert sei, sagte die gelernte IT-Systemkauffrau. Ihr Stiefopa sei ein respektierter und hoch angesehener Mann in der Familie gewesen. Erst als der Angeklagte es auch bei einem anderen Mädchen versucht habe, habe man ihr endlich geglaubt, sagte sie. Der Rentner ist angeklagt, sich auch an einem 12-jährigen Mädchen vergangen zu haben. Der Prozess wird nächste Woche Dienstag fortgesetzt. (tso/ddp)

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