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Rechtsextremismus: Berliner NPD-Funktionär verurteilt

In Berlin ist heute ein Funktionär der rechtsextremen NPD wegen Körperverletzung zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der 44-Jährige hatte einen Passanten, der ein Flugblatt der Partei demonstrativ weggeworfen hatte, attackiert.

Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten verurteilte den NPD-Funktionär wegen Körperverletzung. Der Leiter der Materialstelle der rechtsextremen Partei hatte den Schüler im vergangenen Juli an einem NPD-Info-Stand im Stadtteil Prenzlauer Berg von hinten in den Würgegriff genommen. Dei Heftigkeit des Angriffs auf einen völlig arglosen Menschen wertete das Gericht erheblich strafschärfend.

Kaum hatte der Passant sein Missfallen gegen die NPD durch Zerknüllen des Flyers bekundet, war er nach eigenen Angaben blitzschnell attackiert worden. Der inzwischen 25-Jährige erlitt leichte Verletzungen. Darüber hinaus habe er bis heute Angst. «Die Kameraden des Angeklagten haben mich fotografiert und mein Bild im Internet auf einer Nazi-Seite veröffentlicht», erklärte der frühere Gebäudereiniger.

Ein Polizist war sofort eingeschritten und wollte den Angeklagten von seinem Opfer trennen. Dabei kamen alle Drei zu Fall. Der NPD-Mann habe provozierend gewirkt und nicht loslassen wollen, erklärte der Beamte vor Gericht. Der NPD-Funktionär selbst hatte ausgesagt, der Fußgänger habe einem Kameraden einen ganzen Stapel Flugblätter entrissen, weshalb er ihn festnehmen wollte. (tso)

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