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Berlin: Reden über Religion

Das Programm für den Ökumenischen Kirchentag steht fest

Die Diskussion um den IrakKrieg und eine Nachkriegsordnung wird nach Einschätzung der Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Friederike Woldt, eine zentrale Rolle beim Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) in Berlin spielen.

Unter anderem seien dazu Veranstaltungen mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Außenminister Joschka Fischer (Bündnisgrüne) vorgesehen, sagte Woldt am Freitag in Berlin bei der Vorstellung des Programmhefts. Der ÖKT findet vom 28. Mai bis zum 1. Juni unter dem Leitwort „Ihr sollt ein Segen sein“ statt.

Die erwarteten 150000 Dauerteilnehmer sollen orange-farbene Schals mit der biblischen Friedensbotschaft „Selig sind, die Frieden stiften“ erhalten. Über einen möglichen „Friedensgang“ als weiteres Programmelement ist nach Angaben des Generalsekretärs des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Stefan Vesper, noch nicht abschließend entschieden. Weitere ÖKT-Veranstaltungen sind dem Thema internationaler Terrorismus, dem interreligiösen Dialog und der Reform der sozialen Sicherungssysteme gewidmet. Insgesamt gibt es 111 thematische Programmpunkte mit mehreren hundert Einzelveranstaltungen. Dazu kommen Gottesdienste, Bibelarbeiten und kulturelle Angebote. Das Gesamtprogramm enthält auf 720 Seiten 3200 Veranstaltungen. In der „Agora“ auf dem Messegelände stellen sich 1100 Gruppen und Initiativen aus allen Bereichen der Gesellschaft vor. Woldt hob hervor, mit rund 55000 ehrenamtlich Beteiligten habe der ÖKT eine „Dimension an Partizipation zu bieten“, die ihresgleichen suche.

„Geistliches Zentrum“ Ein „besonderer Ort“ des ÖKT soll nach Angaben Vespers das „Geistliche Zentrum“ auf dem Messegelände werden. In einer Halle werde von dem Bonner Künstler Bernhard Kremser ein „Wandelhof“ als „Ort der Sammlung und des Gebets“ gestaltet. Neben Gebet und Meditation werde dort auch psychologische Beratung und Seelsorge angeboten. Der Kirchentag solle auch ein Ort des Dialogs mit Angehörigen anderer Religionen und Menschen anderer Überzeugungen werden, etwa in einer „Werkstatt Christen und Juden“, einer „Werkstatt Christen und Muslime“ und einer „Werkstatt Weltanschauungen“, sagte Vesper. „Wir führen diesen Dialog von einem festen Standpunkt aus“, fügte er hinzu. Allerdings sollten Angehörige anderer Religionen nicht zum Christentum missioniert werden.

Von den bisher 120000 Anmeldungen stammen nach Angaben von Geschäftsführer Tilman Henke gut ein Drittel von Katholiken und 60 Prozent von Protestanten. Von den benötigten 20000 Privatquartieren seien erst etwa 5000 gefunden. KNA

Info-Telefon: 234 555 55

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