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REINE FORMSACHE Die Fitness-Serie mit dem Trainingsplan – Heute: die Brust (4): Schön aktiv

Energiebündel Rachel Anna Urban trainiert Muskeln und Stilgefühl: als Fitness- und Stylingberaterin

Sie kommt nicht in Sportklamotten. Sie trägt einen hellgrünen Frühlingstrenchcoat, dunkelbraune Lackstiefel und eine farblich abgestimmte Ledertasche unterm Arm. Rachel Anna Urban aus Tempelhof-Schöneberg formt nicht nur Körper, sie liefert auch die schicke Hülle. Ihr Kombi-Angebot heißt: Personal-Training plus Personal-Shopping. Muskeln trainieren und auch den Sinn fürs richtige Styling. Sport machen und einkaufen gehen.

„Ich muss mich noch kurz umziehen“, sagt sie und steht ein paar Minuten später zum Fototermin im bonbonrosa Nike-Shirt auf der Trainingsmatte, die Haare mit einem rosa Haargummi aus dem Gesicht gedreht. Ihr Mann Ingo trägt das ultramarinblaue Gegenstück zu ihrem Outfit. Optisch und sportlich ein perfektes Paar. Ingo ist Triathlet, und selbst Söhnchen Paul flitzt mit seinen drei Jahren schon auf dem Skateboard durch die Gegend wie ein Großer.

„Rachel ist stärker als ich“, sagt der Ehemann. Das stört ihn nicht, das passt zu ihrem Job als Personal-Trainerin: andere fit zu machen und dabei selbst fit zu bleiben. „Sport bestimmt nicht mein Leben“, sagt dagegen die 35-Jährige. Klar, sie kann ja auch vieles andere. Sie studierte Modedesign, bekam mit 27 ihr Diplom – allerdings keinen Job. Also wurde sie Fahrradkurier. 80 bis 100 Kilometer am Tag quer durch die Stadt, fast 30 000 Kilometer im Jahr. Abends kellnerte sie in einem Café, morgens half sie in einem Büro aus. Sie sparte das Startkapital für eine eigene Schneiderei, arbeitete als Designerin bei einem kleinen Kreuzberger Modelabel, strickte an der Karriere. Dann kam alles anders – durch die Familie. Personal- Training ist für die meisten ein kraft- und zeitraubender Job. Für Rachel bedeutete er, mehr Zeit zu haben für ihren Sohn. „Bei vier Kollektionen im Jahr arbeitet man schon mal bis nachts um drei. Dagegen sind die Arbeitszeiten eines Personal- Trainers human.“

Nach dem Training sieht Rachel aus wie vor dem Training: Perfekt geschminkte Augen, die Frisur sitzt. Und weiter geht’s: Söhnchen Paul von der Kita abholen, laufen mit einem Kunden, shoppen mit einem anderen, und noch ein paar OP-Berichte schreiben für die Arztpraxis, in der sie seit kurzem auch noch aushilft. Wie sie das Pensum durchhält? „Ich ziehe meine Energie aus der Bewegung. Klar, manchmal fällt es schwer, sich aufzuraffen. Aber die Mühe lohnt sich immer. Oft reicht ja schon eine halbe Stunde laufen, um den Kopf frei zu kriegen.“ Das versucht sie auch ihren Klienten zu vermitteln. „Man muss den Sport ins Leben integrieren, bis er selbstverständlich wird. Bis dahin muss man eben mal ein halbes Jahr durchhalten.“ Klingt unglaublich einfach.

Rachel Anna Urban fiel eher das Stillsitzen schwer. Den Trägen macht sie Mut: „Den Drang nach Bewegung trägt jeder in sich. Man muss ihn nur wach rütteln.“ Vor allem Sportanfänger und Wiedereinsteiger landen bei ihr. „Zwei Monate voller Elan Sport treiben können viele“, sagt sie. „Dranbleiben ist das Problem.“ Mit ihrem Ganzkörpertraining aus Body Shape, Spinning und Cardio schaffen es die meisten, egal, ob mit 19 oder mit 64. Entscheidend ist eine Zutat: Optimismus.

WORKSHOP

Rachel Anna Urban bietet vier 45-minütige Workshops Ganzkörpertraining: Freitag, 2. Mai, 11 und 12 Uhr und Sonntag, 4. Mai, 15 und 16 Uhr. Pro Gruppe maximal 7 Personen, Sonderpreis: 7 Euro. Ort: Praxis Chimanos, Ku’damm 61 (Ecke Leibnitzstraße), Charlottenburg. Anmeldung per E-Mail unter info@raubtraining.de

Stephanie Puls

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