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Berlin: Reinhard Uppenkamp

„Wir – für das Leben“ leuchtet das Motto der PharmaFirma Berlin-Chemie dem Besucher in der Empfangshalle entgegen. Und weil das Leben möglichst gesund und lang sein soll, denkt auch der Chef „so zehn bis zwanzig Jahre“ nach vorne.

„Wir – für das Leben“ leuchtet das Motto der PharmaFirma Berlin-Chemie dem Besucher in der Empfangshalle entgegen. Und weil das Leben möglichst gesund und lang sein soll, denkt auch der Chef „so zehn bis zwanzig Jahre“ nach vorne. Mindestens 10 000 Mitarbeiter werden dann hier in Berlin und im Ausland für die Firma arbeiten, 3850 werden es Ende dieses Jahres sein. Ein imposantes Wachstum auf einer langen Kurve nach oben. Vor zehn Jahren zählte die Belegschaft noch 1000 Köpfe.

Wie erklärt der promovierte Chemiker aus dem Rheinland die bisherigen Erfolge und seine so „optimistischen Szenarien“ für die Zukunft? „Eine gute Geschäftsidee und die dann umsetzen.“ Analysieren und zusammensetzen, so hat es Uppenkamp an der Uni gelernt und später bei Hoechst, Schwarz Pharma und Madaus praktiziert.

Die Berlin-Chemie, heute eine Tochter der italienischen Menarini-Gruppe, gehörte früher zu Schering, bevor sie ein Volkseigener Betrieb wurde. Uppenkamp setzt voll auf die wachsenden Gesundheitsmärkte in „seinen“ 30 Ländern, in Osteuropa, Russland, Indien und China. Mehr als die Hälfte der Menschen auf diesem Globus sind potenzielle Kunden für ihre Produkte und „Systeme“ zur Prävention, Analyse und Heilung von Herz-Kreislauf-Beschwerden, Diabetes oder Schmerzen. 125 Millionen Packungen haben im letzten Jahr die beiden Werke in Adlershof und Britz verlassen. Allein die Zahl der Diabetiker in Deutschland wird sich bis 2010 auf zwölf Millionen verdoppeln. „Goldene Zeiten für die Gesundheitsindustrie“, sagt Uppenkamp. Goldene Zeiten hat es im Leben von Reinhard Uppenkamp nicht immer gegeben. Als Kind haben sie in einer kleinen engen Wohnung in Düsseldorf gehaust. Schon mit neun hat er nebenher gearbeitet, schwere Kisten in der Brauerei geschleppt. Aber geschadet hat das nicht - eher im Gegenteil. Heute lebt die Familie im beschaulichen Rudow „gleich nebenan“. Das spart nicht nur Fahrzeit sondern bietet einen „entschleunigenden“ Kontrast zum unruhigen Leben eines Managers. Berlin sei ein im weltweiten Vergleich einzigartig „begabter Gesundheits-Standort“ mit einer reichen Wissenschaftslandschaft für die Entwicklung „innovativer Lösungen“ und einer effizienten Industrie, um sie herzustellen.

Heik Afheldt war Herausgeber von „Handelsblatt“, „Wirtschaftswoche“ und des Tagesspiegel.

Reinhard Uppenkamp , geboren am 14. April 1959 in Düsseldorf, ist Vorstandsvorsitzender des Pharmaunternehmens Berlin-Chemie AG, einer Tochter der italienischen Menarini Group.

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