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Berlin: Rentner stahl Gemälde von Zille und Mühlenhaupt

Der Mann ist Kunstliebhaber. Doch seine umfangreiche Sammlung hat er sich über Jahre hinweg aus gestohlenen Werken aufgebaut.

Der Mann ist Kunstliebhaber. Doch seine umfangreiche Sammlung hat er sich über Jahre hinweg aus gestohlenen Werken aufgebaut. Darunter sind Gemälde von Heinrich Zille und Kurt Mühlenhaupt, der besonders durch seine Kreuzberger Milieubilder bekannt wurde. Nun sucht die Polizei weitere Opfer des 70-jährigen Horst J., dem die Kriminalpolizei im August vorigen Jahres wegen Kunstdiebstahls auf die Spur kam.

Horst J., der als „sportlich-schlanker gepflegter Senior“ beschrieben wird, ließ sich in einer Charlottenburger Galerie Arbeiten unterschiedlicher Künstler zeigen. In einem unbeobachteten Moment nahm er das Gemälde „Mutter mit Kind“ des Berliner Malers Heinrich Zille von der Wand. Rund 7500 Euro ist es wert. Das Bild versteckte Horst J. unter seiner Kleidung. Ein Angestellter bemerkte den Diebstahl und rief die Polizei. Horst J. ließ seine Beute zurück, flüchtete über einen Balkon und sprang aus dem ersten Stock. Dabei verletzte er sich schwer. Die Polizei nahm ihn fest. Das war im August.

In der Wohnung des Rentners fanden die Beamten dann 135 Kunstgegenstände, darunter Antiquitäten, Bronzen und Lithografien. Bei 13 Exponaten konnte die Kripo zweifelsfrei sicherstellen, dass sie aus Diebstählen stammen. Allerdings hatte nur ein Galerieinhaber Anzeige erstattet. Dass die anderen Galerie-Inhaber die Diebstähle nicht anzeigten, habe „banale Gründe“, wie ein Ermittler sagte. „Die meisten haben erst viel zu spät oder gar nicht bemerkt, dass ihnen Stücke fehlen.“ Nun bittet die Polizei weitere Opfer, sich unter der Rufnummer 4664 945 422 zu melden. tabu

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