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Berlin: Reparaturarbeiten am Herzen

Wenn es um Herzensangelegenheiten geht, dann spielen gleich zwei Berliner Medizintechnikfirmen eine Hauptrolle. So ist die Auto Tissue GmbH mit Sitz in Mitte das einzige Unternehmen in Deutschland, das Herzklappen herstellen darf, sagt Geschäftsführerin Marita SteinKonertz.

Wenn es um Herzensangelegenheiten geht, dann spielen gleich zwei Berliner Medizintechnikfirmen eine Hauptrolle. So ist die Auto Tissue GmbH mit Sitz in Mitte das einzige Unternehmen in Deutschland, das Herzklappen herstellen darf, sagt Geschäftsführerin Marita SteinKonertz. Die Firma, eine Ausgründung der Charité, nutzt ein revolutionäres Verfahren, um Schweine-Herzklappen für den Einsatz im Menschen aufzubereiten. „Anders als bei vergleichbaren Produkten können wir die Schweinezellen komplett von der Herzklappe entfernen“, sagt Stein Konertz. Wird das danach übrig bleibende Collagen-Gerüst im Menschen eingepflanzt, wird die Herzklappe von körpereigenen Zellen besiedelt. Der Vorteil: Abstoßungsreaktionen sind nicht zu erwarten.

Auch die Firma „Berlin-Heart“ in Steglitz hat ein europaweit einmaliges Produkt entwickelt: das Kunstherz „Incor“. Es wird zur Unterstützung von geschwächten Herzen implantiert, bis ein Spenderorgan gefunden ist. Bei einigen Patienten hat sich sogar das eigene Herz wieder erholt, so dass die künstliche Pumpe nicht mehr nötig war. „Vor einem Jahr wurde das Kunstherz zugelassen, jetzt wurde das 100. Incor zum Stückpreis von 50000 Euro eingepflanzt“, sagt Peter Nüsser, Entwicklungschef von Berlin-Heart. Bis Ende 2004 soll Incor auch „schlagen“ können. Bisher erzeugt die Turbine einen gleichmäßigen Blutstrom, die Patienten haben also keinen Puls. I.B.

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