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Berlin: Respektvolles Rasenschach

Ohne Natascha Keller verlieren die Hockeyspielerinnen des BHC das Bundesliga-Spitzenspiel gegen Rot-Weiß Köln 0:2

Betont gelassen steht Stefan Frings, Hockeytrainer der Bundesligamannschaft von Rot-Weiß Köln, 70 Minuten lang am Spielfeldrand. Genau beobachtet er die Spielzüge seines argentinischen Neuzugangs Agustina Soledad García auf dem Zehlendorfer Kunstrasen. Die 21-jährige Nationalspielerin und Weltmeisterin war wohl einer der Gründe, weshalb Friedel Stupp, der Trainer des Berliner Hockey-Clubs (BHC), nicht ganz so entspannt wirkte. Unter anderem war es die dunkelhaarige Südamerikanerin, die dem BHC am Sonntag beim Spitzenspiel des dritten Spieltags in der Zehlendorfer Wilskistraße eine 0:2-Niederlage bescherte.

Weil Torjägerin Natascha Keller, die beste Spielerin des BHC, noch wochenlang mit einer Muskelverletzung fehlen wird, ließ Stupp defensiver spielen als sonst. Er baute auf seinen durchweg vereinseigenen Nachwuchs. „Wir haben bewiesen, dass wir mit unseren jungen Spielerinnen gegen Weltklasse- und Nationalspielerinnen mithalten können.“ Immerhin verhinderte der BHC eine höhere Niederlage. „Beide Seiten haben respektvoll voreinander gespielt. Fast so, wie in einem Schachspiel taktisch klug agiert“, sagte Stupp nach dem Spiel gegen den Ligaersten und Favoriten. „Natascha Keller hat uns in diesem Spiel gefehlt, weil sie allein schon zwei oder drei Spieler bindet.“ Spielen wird sie aber erst wieder, wenn sie topfit ist. Wie lange das dauern wird, kann Stupp nicht sagen. Eines jedoch weiß der Trainer ganz sicher. „Ich möchte, dass sie noch viele Jahre beim BHC spielt. Und das kann sie nur, wenn sie sich absolut kuriert hat. Dann müssen sich die anderen warm anziehen.“ Auch Agustina Soledad García, die Weltmeisterin.

Steffen Schulze

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