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Berlin: Säulen im Stützkorsett

Die Kolonnadenanlagen an der Glienicker Brücke müssen saniert werden

Potsdam - Die Brückenköpfe auf der Potsdamer Seite der Glienicker Brücke sind schwer beschädigt. In den aus Sandstein bestehenden Kolonnaden haben sich deutlich sichtbar an mehreren Säulen bis zu fünf Millimeter dicke Risse gebildet. „Die Sanierung der Anlage wird rund 1,5 Millionen Euro kosten“, sagte Stadtsprecherin Regina Thielemann. Wo das Geld für die Sanierung herkommen soll, ist noch unklar. Zurzeit würden Fördermöglichkeiten geprüft, um die Kolonnadenanlagen wiederherstellen zu können, so die Stadtverwaltung in einer Mitteilung.

Um Zeit zu gewinnen, hat die Stadt zunächst eine Notsicherung veranlasst, „zur Vermeidung einer Gefährdung der Standsicherheit“. Beauftragt wurde die Babelsberger Baudenkmalpflege-Firma von Roland Schulze. Um mehrere Säulen wurden Stützkorsette aus schmalen Holzbalken und Metalldraht gelegt. „Es gab die Gefahr, dass Teile der Säulen abbrechen und auf die Straße fallen“, sagte Schulze.

Die Probleme sind vor allem auf Rost zurückzuführen. In den Kolonnaden sind Stahlstifte eingelassen, um einzelne Sandsteinbausteine zu verbinden und das Bauwerk so zu stabilisieren. Diese Metallteile sind über die Jahre hinweg gerostet. Wenn Stahl aber derart oxidiert, bewirkt das eine Zunahme seines Volumens – dem dadurch entstehenden Druck hielten die Kolonnaden jetzt nicht mehr stand und begannen von innen heraus zu bersten. „Die jetzt durchgeführten Sicherungsmaßnahmen sind zunächst einmal für ein Jahr ausgelegt“, sagte Schulze.

Schon 1993 mussten die Brückenköpfe laut Stadtverwaltung teilweise saniert werden. Bei den jetzt anstehenden Instandsetzungsarbeiten müssen alle Sandsteinbausteine von oben nach unten abgebaut werden, um die alten Stahlstifte durch neuen Edelstahl zu ersetzen.

Die Kolonnaden entworfen hat der preußische Architekt Eduard Fürstenau. Sie wurden zwischen 1905 und 1907 errichtet, parallel zum damaligen Neubau der Glienicker Brücke. HK

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