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Berlin: Salut für den Potsdamer Platz

Otto Beisheim eröffnete das nach ihm benannte Center. Dann feierte er seinen 80. Geburtstag im neuen Ritz-Carlton

Es gibt noch Überraschungen für die an spektakuläre Ereignisse gewöhnten Berliner Bau-Experten. Bausenator Peter Strieder wie Senatsbaudirektor Hans Stimmann, aber auch Mittes Baustadträtin Dorothee Dubrau machten am Sonnabendvormittag große Augen über das, was Otto Beisheim zur Eröffnung des nach ihm benannten Centers am Potsdamer Platz aufmarschieren ließ: die Gebirgsjägerschützenkompanie aus Tegernsee, in Trachten mit Gamsbärten und Gewehren, aus denen die Herren drei Salutschüsse abgaben. Danach hob ein Kran die Hülle von der Metall-Skulptur „Phönix“ von Gidon Graetz – somit war der Inge-Beisheim- Platz eröffnet und waren die Bauarbeiten am Beisheim-Center offiziell beendet.

Ein steinernes Denkmal hat sich Otto Beisheim für rund 450 Millionen Euro geschaffen. Dezent prangen die Buchstaben „BC“ an den Fassaden des Ritz-Carlton und Marriott-Hotels, die Häuser mit ihren steinernen Fassaden und eher konservativ in den Entwürfen, gehen nun nach und nach in Betrieb. Mit dem Platz erinnert Otto Beisheim an seine 1999 verstorbene Frau. Ihre Idee war es, das auf mehrere Milliarden Euro geschätzte Privatvermögen der Beisheims in eine Stiftung zu überführen. Die Stiftung und die Beisheim-Holding steckten schließlich viel Geld in den Potsdamer Platz. Doch der Bauherr, der mit dem Berliner Verdienstorden dekorierte Otto Beisheim, sprach zur Eröffnung kein Wort, dankte nur den Gebrigsjägern aus Tegernsee.

Der Gründer des Handelskonzerns Metro (zu dem auch Kaufhof und Saturn gehören) meidet die Öffentlichkeit. Interviews gibt er nie, selbst Fotos sind selten. Stattdessen würdigten Peter Strieder und der Geschäftsführer der Beisheim-Holding, Erwin V. Conradi, die Verdienste des Mäzens. Strieder sagte, er widme den kleinen Platz gerne Inge Beisheim und nannte ihren Namen zusammen mit denen der Autorin Auguste Hauschner, deren Namen eine Straße im Beisheim-Center trägt, und der Literatin Henriette Herz – nach ihr ist der kleine Park zwischen Sony- und Beisheim-Center benannt.

Dem Festakt am Vormittag ließ Otto Beisheim dann ein großes Fest für 400 geladene Gäste im Ballsaal des neuen Ritz folgen, um seinen Geburtstag nachzufeiern – vor einer Woche ist er 80 geworden. Das alles unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Für den erkrankten Bundeskanzler sprang Wirtschaftsminister Wolfgang Clement ein. Und neben Strieder wollte auch Klaus Wowereit dabei sein.

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