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Die Miniermotte breitet sich in Berlin immer stärker und immer früher aus.

© dpa

Schädlingsbefall: Kastanien dieses Jahr besonders stark von Miniermotte befallen

2010 könnte das stärkste Miniermottenjahr seit Beginn der Beobachtungen werden, befürchtet der Leiter des Berliner Pflanzenschutzamtes, Holger Schmidt.

Die weiß blühenden Rosskastanien sind in Berlin dieses Jahr besonders stark von der schädlichen Miniermotte befallen. „Es spricht einiges dafür, dass 2010 eines der stärksten Miniermottenjahre seit dem Beginn der Beobachtungen ist“, sagte der Leiter des Berliner Pflanzenschutzamtes, Holger Schmidt, der Nachrichtenagentur ddp. Eine abschließende Bewertung sei aber erst nach dem Ende des Sommers möglich.

Besonders die hohen Temperaturen im Juli hätten zu einer starken Vermehrung der Tiere geführt. Miniermotten seien „wärmeliebend“, sagte Schmidt. Auch der strenge Winter konnte den Mottenpuppen seinen Angaben zufolge nichts anhaben, da die Eis- und Schneeschicht über Monate konstant die Erde bedeckt habe. Nur stark schwankende Temperaturen hätten den Motten geschadet. So aber seien die Bedingungen für die Vermehrung der Schädlinge „optimal“ gewesen.

Da Bekämpfungsversuche zum Beispiel mit Schlupfwespen noch nicht ausgereift seien, sei Laubsammeln immer noch das einzige bewährte Mittel, unterstrich Schmidt. Dabei seien auch die Bürger gefragt. Wer die abgefallenen Blätter von Bäumen auf dem eigenen Grundstück oder auf der Straße vor seinem Haus zusammenkehre und entsorge, könne der Verbreitung entgegenwirken. Vor dem Winter legen die Kleinschmetterlinge ihre Larven auf den Blättern ab.

Warum die Motten lediglich die weiß blühenden und nicht die rot blühenden Rosskastanien angriffen, sei weiterhin unbekannt, räumte Schmidt ein. Denkbar sei, dass die roten Kastanien bestimmte Duftstoffe verbreiten, die die Motten davon abhielten, ihrer Eier auf die Blätter zu legen.

Die Miniermotte trat 1986 zum ersten Mal in Mazedonien auf und hat sich seitdem über ganz Europa verbreitet. Das Berliner Pflanzenschutzamt beobachtet ihre Verbreitung seit 2003. (ddp)

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