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Schlössernacht: Spektakel in Sanssouci

Mit eindrucksvollen visuellen Effekten und einem Höhenfeuerwerk zu festlicher Musik ist am frühen Sonntagmorgen die 8. Potsdamer Schlössernacht zu Ende gegangen.

Potsdam - Mehr als 32.000 Besucher nutzten die Gelegenheit, das Spektakel aus Musik, Tanz, Performance und Lichtinszenierung vor der illuminierten Kulisse preußischer Architektur und Gartenkunst mitzuerleben. Wie schon in den Vorjahren war das touristische Großereignis in Potsdams Unesco-Weltkulturerbestätte Schloss Sanssouci bereits Monate zuvor ausverkauft.

Der Schlosspark verwandelte sich am Samstagabend in eine Bühne für über 500 Künstler, die an 21 Orten durch Theaterstücke, Tänze oder Konzerte die höfische Epoche aufleben ließen sowie in Rokoko-Kostümen und mit weißen Perücken durch den Park flanierten. Einen starken Kontrast dazu bildeten die zum Teil mit Regenschirmen und Campingstühlen ausgerüsteten Schlössernacht-Besucher.

An der Ostseite des Neuen Palais führte das Berliner Ensemble Historischer Tanz ein Ballettstück zu Musik von Mozart auf. Stilecht und humoristisch gab sich anschließend ein Conferencier in seidenen Kniehosen. Er rümpfte die Nase beim Anblick des "neumodischen Verstärkungsgeräts namens Mikrofon" und fragte verwundert einen Besucher, der die Szene per Videokamera einfing, ob er ein Augenleiden habe. Weniger authentisch, jedoch gut besucht, waren die Imbiss-Ständen, an denen Pizza und Paella, Bratwurst und Chili con Carne angeboten wurde.

Lange Wartezeiten

Während die Besucher im südlichen Teil des Parks in Ruhe einen künstlichen Vollmond über dem Chinesischen Teehaus bewunderten, hieß es im Nordteil Schlange stehen. Zur Besichtigung der Historischen Mühle und der Orangerie mussten die Besucher bis zu 30 Minuten Wartezeit in Kauf nehmen.

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg wartete in diesem Jahr als Veranstalter mit einigen Neuerungen auf. Ein Novum war der Parkzugang im Süden am Posttor. Dieser habe sich bewährt und die Haupteingänge entlastet, sagte Beate Kriese von der Arbeitsgemeinschaft Schlössernacht. Mit Fachvorträgen wurde zudem das sonst kaum öffentlich zugängliche Billardzimmer im Kavaliershaus als neuer Veranstaltungsort eingeweiht.

Stiftungsdirektor Hartmut Dorgerloh gab dort einen Einblick in seine tägliche Arbeit und skizzierte einen Ausblick auf die für 2007 geplanten Ereignisse. Darunter sind eine Ausstellung mit königlichem Porzellan des frühen 19. Jahrhunderts aus dem Besitz eines New Yorker Sammlers sowie eine Exposition mit Werken des Malers Franz Krüger (1797-1857).

Nicht nur die Besucher zeigten sich am Samstagabend begeistert von dem historischen Spektakel im Park Sanssouci. "Die Hotels der Stadt waren am Wochenende komplett ausgebucht", betonte die Potsdamer Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer. Der großen Nachfrage zur Schlössernacht soll 2007 durch ein erweitertes Angebot der Reiseveranstalter Rechnung getragen werden. "Wir haben angeregt, künftig Reisen bis zu fünf Tagen anzubieten, bei denen die Schlössernacht mit ausgedehnten Besuchen der Region Berlin-Brandenburg verbunden werden kann", sagte Fischer.

Der Kartenvorverkauf für die Schlössernacht 2007 beginnt am 9. Dezember. Die Tickets für die Schlössernacht 2006 waren innerhalb von 90 Minuten ausverkauft. (Von ddp-Korrespondentin Beatrice George)

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