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Berlin: Schmierereien: Gedenkstätte der Sozialisten geschändet

Unbekannte Täter haben die "Gedenkstätte der Sozialisten" in Friedrichsfelde mit Hakenkreuzen und dem Schriftzug "NPD" beschmiert. Insgesamt zehn Grab- und Gedenkplatten wurden geschändet.

Von Frank Jansen

Unbekannte Täter haben die "Gedenkstätte der Sozialisten" in Friedrichsfelde mit Hakenkreuzen und dem Schriftzug "NPD" beschmiert. Insgesamt zehn Grab- und Gedenkplatten wurden geschändet. Hakenkreuze fanden sich auf den Gräbern von Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Wilhelm Pieck, Otto Grotewohl, Walter Ulbricht, Franz Mehring und Franz Künstler sowie den symbolischen Grabstellen für Ernst Thälmann und Rudolf Breitscheid. Im zentralen Rondell wurde auf die Rückseite des vier Meter hohen Porphyrsteins mit der Aufschrift "Die Toten mahnen uns" in weißer Farbe der Schriftzug "NPD" in anderthalb Meter großen Buchstaben gemalt. Eine Spezialfirma entfernte die Schmierereien noch am Mittwoch. Die Kriminalpolizei ermittelt.

PDS-Landeschefin Petra Pau eilte zu der Gedenkstätte und verurteilte die "erneute Schandtat seelenloser Ewiggestriger". Die für Sonntag geplante Demonstration zum Gedenken an die 1919 von Rechtsextremisten ermordeten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht werde "selbstverständlich stattfinden - jetzt erst recht".

Entdeckt hatte die Schändungen ein Mitarbeiter des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Kränze an den Gräbern zweier Gewerkschaftsführer niederlegte. Die Sicherheitsbehörden vermuten, die Schmierereien könnten eine rechtsextreme Nachahmertat sein. Am Montag hatte eine "Nationale Bewegung" einen Brandanschlag auf den jüdischen Friedhof in Potsdam verübt.

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