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Unendlicher Spaß. Ältere Berliner erinnern sich noch an ortstypische Winter. Foto: dpa

© picture alliance / dpa

Berlin: SCHNEE HER!

Ach, liebe Leserinnen und Leser, 140 Kilo „Schnee“ beim Aldi können uns nicht darüber hinwegtäuschen: Dieser Winter ist Mist! Hätten wir 15 Grad, Sonnenschein und milde Winde im Januar gewollt, wären wir nach Freiburg gezogen.

Ach, liebe Leserinnen und Leser, 140 Kilo „Schnee“ beim Aldi können uns nicht darüber hinwegtäuschen: Dieser Winter ist Mist! Hätten wir 15 Grad, Sonnenschein und milde Winde im Januar gewollt, wären wir nach Freiburg gezogen. Oder gleich nach Pasadena oder so. Nun ja, den Monat haben wir schon abgeschrieben. Aber ab Februar stellen wir uns das wie folgt vor:

01.02., 08 Uhr: Der Tag beginnt, wie

so ein Tag beginnt: Busse und U-Bahn fahren reibungslos, auch die S-Bahn muckt nicht. Einzig tief hängende graue Wolken lassen – in Kombination mit Temperaturen um den Gefrierpunkt – Kenner mit dem Schlimmsten rechnen.

01.02., 18 Uhr: Es schneit. Ausdauernd. Seit etwa einer Stunde. Metrobusse pflügen mit besonderer Energie

und hohem Tempo weißen Gries an den Fahrbahnrand – pünktlich sein, solange es noch geht ... Professionelle Schneepflüge wurden im Innenstadtbereich noch nicht gesichtet. Bei den S-Bahnen kommt es außerhalb des Rings zu ersten Ausfallerscheinungen. Wartenberg

und Erkner werden bereits seit 14 Uhr präventiv nicht mehr angefahren.

02.02., 08 Uhr: Der Schneefall hat in

der Nacht aufgehört, die Temperaturen sind gefallen, die Sonne scheint,

bestes Hochdruckwetter. Wir sehen:

ein Winter-Wunderland –

mit Hundeurinflecken hier und da. Die Metrobusse kommen alle 40 Minuten

in Fünfer-Rudeln, die S-Bahn hat den Notbetrieb auf Super-Duper-Notbetrieb umgestellt, kommt also regulär nur noch jede Stunde mit einem halben Wagen – innerhalb des Rings, sonst gar nicht mehr. Die Stimmung ist – man kennt ja den Reiz des Neuen – trotzdem gut. An den Haltestellen rauchen die Menschen mit Handschuhen und warten auf den Zug nach nirgendwo.

02.02., 18 Uhr: Die über Mittag getaute oberste Schneeschicht ist angefro...

03.02.: ...

04.02.: ...

05.02. –28.02.: ...

01.03.: ...

02.03.: ...

03.03. –19.04.: ...

20.04.: ...ren. Pünktlich zum Osterfest setzt Tauwetter ein. Berlin erwacht nach knapp drei Monaten des kompletten Stillstands zu neuem Leben und versinkt zugleich – datumskonform – in einem braunen Brei aus Matsch, konservierten Böllerresten und Hundekot. Rufe nach einem umfassenden Klimawandel

werden lauter – und im nächsten Jahr wieder vergessen sein. Wie schön!

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