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Berlin: Schneller als jede Statistik

Exakte Zahlen kennt der Kunstmarkt bloß bei den Preisen. Alles andere sind eher tapfere Versuche, Künstler, Galerien und ihre Umsätze in Berlin zu erfassen.

Exakte Zahlen kennt der Kunstmarkt bloß bei den Preisen. Alles andere sind eher tapfere Versuche, Künstler, Galerien und ihre Umsätze in Berlin zu erfassen. Erscheint dann endlich eine Statistik, hat die Realität sie schon wieder überholt. Immer neue Galerien eröffnen oder ziehen um, und auch die meisten Künstler führen ein mobiles Leben.

STATISTISCH GESEHEN

So spricht das aktuelle „Handbuch für Kulturwirtschaft“ von 92 313 selbstständigen bildenden Künstlern in der Hauptstadt und beruft sich dabei auf das Statistische Landesamt Berlin. Dessen Zahlen stammen allerdings von 2003 und zählen zu jenen Künstlern neben zeitgenössischen Malern und Bildhauern auch Dienstleister wie die Graveure.

WIRTSCHAFTSFAKTOR

Geht es um die Umsätze des Berliner Kunstmarkts, taucht die Kunst zwischen maßgefertigten Schuhen und teuren Teppichen auf. Denn für den Wirtschaftsbericht zählen auch Design, Mode und Antiquitäten zu den kulturellen Produkten, die zusammen einen Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro ausmachen. Damit wäre der Kunstmarkt eines der umsatzstärksten Segmente der hiesigen Kulturwirtschaft.

GALERIEN

Ähnlich imposant sind die Zahlen des Landesverbandes Berliner Galerien (LVB). Von 57 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche , die Berlins Galerien privat finanzieren, ist die Rede und von jährlichen Kosten um 100 000 Euro im Durchschnitt pro Galerist – dafür sorgen neben der Miete und den Mitarbeitern hohe Transportkosten und Teilnahmen an internationalen Kunstmessen. In der Hauptstadt zeigen dieselben Galerien pro Jahr knapp 2000 Ausstellungen mit überwiegend zeitgenössischer Kunst.

Die Umfrage des Verbandes liegt zwar ebenfalls einige Zeit zurück, als Gradmesser aber dokumentieren die Zahlen zumindest konkrete Mindestwerte: Anfang 2003 antworteten 284 Galeristen auf die spezifischen Fragen zum Standort Berlin. Inzwischen pendelt die Zahl der hier ansässigen Galerien gegen 400 . Daraus lässt sich auf alle Fälle schließen, dass sowohl die Umsätze als auch die Zahl der Ausstellungen insgesamt noch einmal spürbar gestiegen sind. cmx

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