zum Hauptinhalt
308311_0_f3f0f9a5.jpg

© Kitty Kleist-Heinrich

Schöneberg: Trockenschwimmen auf der Baustelle

Das Stadtbad Schöneberg wird nach zehn Jahren erneut saniert. Sonnabend ist Tag der offenen Tür. Bis zum Herbst 2010 müssen Besucher auf andere Bäder ausweichen.

Erst vor zehn Jahren wurde das Stadtbad Schöneberg saniert, jetzt ist die Schwimmhalle in der Hauptstraße erneut wegen Bauarbeiten geschlossen. Noch bis zum Herbst des kommenden Jahres müssen Schwimmer auf andere Bäder ausweichen. Am Sonnabend von 11 bis 16 Uhr informieren die Bäderbetriebe bei einem Tag der offenen Tür über den Stand der Sanierung, die insgesamt vier Millionen Euro kosten soll.

Knapp 400 000 zahlende Besucher nutzen das 1931 eröffnete Hallenbad jährlich. 1999 war es noch im Besitz des damaligen Bezirks Schöneberg saniert und anschließend von den Berliner Bäderbetrieben übernommen worden. Damals waren auch ein Spaßbadbereich, Whirlpools und Solebecken eingebaut worden. Daraufhin kamen statt der zuvor 600 Badegäste plötzlich bis zu 2400 Besucher täglich. Darauf war die Technik nicht ausgelegt. Das Wasser drohte bei zu großem Andrang „umzukippen“ und das Bad musste immer wieder wegen Überfüllung geschlossen werden.

Außerdem war 1999 aus Kostengründen für die Becken eine Abdichtung gewählt worden, die sich schon bald als unzulänglich erwies, so der Sprecher der Bäderbetriebe, Matthias Oloew. Das Wasser tropfte in die unteren Etagen und drohte die Statik des gesamten Gebäudes zu gefährden. Auch die Isolierung der Glasfassade des damals neu erstellten Anbaus erwies sich als unzureichend. Außerdem ist das Außenbecken im morastigen Untergrund abgesackt und muss jetzt durch eine Betoninjektion in den Boden stabilisiert werden.

Beim Tag der offenen Tür können die Besucher – Kinder unter 16 Jahren dürfen nur in Begleitung Erwachsener teilnehmen – die derzeit völlig entkernte Schwimmhalle besichtigen. Fachleute geben Auskünfte über die Bauarbeiten. Sie sind Teil des Sanierungsprogramms für die 37 Berliner Schwimmhallen, für das der Senat 50 Millionen Euro bereitgestellt hat. Weitere 18 Millionen kommen unter anderem aus dem Konjunkturprogramm II des Bundes. Ab dem kommenden Frühjahr wird unter anderem mit noch größerem Aufwand das seit den dreißiger Jahren weitgehend unveränderte Bad an der Lichterfelder Finckensteinallee saniert. Rainer W. During

Rainer W. During

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false