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Berlin: Schülerkarten sollen deutlich teurer werden

Schüler, die seit dem vergangenen August besonders günstig mit Bahnen und Bussen fahren können, sollen in Zukunft wieder erheblich mehr für ihren Fahrschein zahlen. BVG und S-Bahn wollen nach Informationen des Tagesspiegels bei der nächsten Tarifänderung im kommenden Frühjahr besonders die bisher stark verbilligten Angebote teurer machen.

Schüler, die seit dem vergangenen August besonders günstig mit Bahnen und Bussen fahren können, sollen in Zukunft wieder erheblich mehr für ihren Fahrschein zahlen. BVG und S-Bahn wollen nach Informationen des Tagesspiegels bei der nächsten Tarifänderung im kommenden Frühjahr besonders die bisher stark verbilligten Angebote teurer machen. Billiger werden soll dagegen die Tageskarte und auch die Kleingruppenkarte für fünf Personen, unverändert im Preis könnte der Einzelfahrschein und die Kurzstrecke bleiben. Heute wollen die Betriebe im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) die neuen Tarife gemeinsam festlegen.

Die Schülerkarten, deren Preis vor einem Jahr drastisch gesenkt worden war, haben bei BVG und S-Bahn nach deren Angaben ein tiefes Loch in die Kassen gerissen. Auf Intervention von Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) war der Preis von damals 78 Mark (40 Euro) pro Monat auf jetzt 23 Euro gesenkt worden. Geschwister müssen nur 15 Euro zahlen. Hier wollen die Verkehrsbetriebe in Zukunft wieder mehr Geld sehen. Der günstige Preis habe nicht dazu geführt, dass es viele neue Kunden gegeben hat, argumentieren die Betriebe. „Ein Schüler kauft eine Monatskarte, weil er sie braucht und nicht, weil sie billig ist.“

Strieder wollte mit dem Preisnachlass die Familien finanziell entlasten. Sozialtarife anzubieten, sei aber nicht die Aufgabe eines Verkehrsbetriebes, heißt es bei BVG und S-Bahn. Möglich sei dies nur bei einem finanziellen Ausgleich durch den Senat.

Die Betriebe wollen ferner dem ebenfalls erst vor einem Jahr eingeführten Berlin-Ticket an den Kragen. Es habe zu einem erheblichen Rückgang bei der Zahl der – teureren – Abos geführt. Das Ticket kostet für ein Jahr derzeit 35 Euro und berechtigt zu Fahrten mit dem jeweiligen Ermäßigungstarif. Schon bei fünf Fahrten im Monat „rechnet“ es sich.

Umgekehrt wollen die Betriebe den Preis der Tageskarte erheblich senken. Er war zuletzt kräftig erhöht worden, worauf die Käufer scharenweise wegblieben. Der Absatz ist um bis zu 60 Prozent eingebrochen. Derzeit kostet die Karte für das Stadtgebiet 6,10 Euro, in Zukunft solle, so ein Experte, eine Fünf vor dem Komma stehen, dicht bei 5,00 Euro. Damit würde auch der Preis der Kleingruppenkarte, die an die Tageskarte gekoppelt ist, sinken. Sie wird zum 1. August wieder eingeführt und kostet zunächst 15 Euro, weit mehr als vor der Abschaffung vor einem Jahr.

Unverändert bleiben sollen nach den bisherigen Vorstellungen die Preise für den Einzelfahrschein und die Kurzstrecke. Mit 2,10 Euro beziehusngsweise 1,20 Euro sei die zumutbare Obergrenze für die Fahrgäste fast erreicht, heißt es. Steigen werden dagegen auf jeden Fall die Preise für die normalen Monatskarten. Klaus Kurpjuweit

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