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Berlin: Schuhe mit Grips

Was Berliner Schüler bei der „Nacht der Talente“ zeigen: die Sohle mit Mikrochip

Nora Streu und Anja Breiter vom Albert-Einstein-Gymnasium in Neukölln waren müde Füße satt. Außerdem fanden die Oberschülerinnen die Statistiken der Orthopäden alarmierend. Schon in der Grundschule hat die Hälfte aller Kinder deformierte Füße. Meistens ist das auf falsche Schuhe zurück zu führen, haben die beiden recherchiert. Für den Wettbewerb „Invent a chip“ des Verbandes der Elektrotechnik (VDE) erfanden sie mit ihren Mitschülern Jan Hieronymus und Friederike Abitz einen Mikrochip, der Abhilfe schaffen kann. Der Chip wird in die Sohle des Schuhs eingesetzt und misst dort den Druck. So erkennt der Chip die Belastung der Füße. Mit dem Konzept, das die Schülerinnen „Personal Shoe“ getauft haben, lassen sich Fehlstellungen und ihre Folgeschäden vermindern.

„Meistens muss sich der Fuß dem Schuh anpassen. Eigentlich sollte es aber anders herum sein.“ Die Idee von „Personal Shoe“ besteht darin, Schuhe individuell an den Träger anzupassen. Das Fußbett eines Schuhs besteht aus Kammern, die im Schuhladen per Chip angesprochen und variiert werden können. Ein Messgerät registriert über den Chip, wie sich der Druck verteilt und gleicht die Messung mit den Optimalwerten ab. Mit Hilfe dieser Daten können die Kammern so eingestellt werden, dass der Fuß optimal abrollt.

Das hilft den Füßen – und ist billiger, als die Schuhe immer wieder neu anzupassen. Ein weiteres mögliches Einsatzfeld für die Erfindung sind Büroschuhe. Der Chip registriert auch eine ermüdende Fußmuskulatur und stützt den Fuß ab, indem die Wölbung an der Sohle um einige Millimeter angehoben wird. So werden die Füße nicht so schnell müde und der Mensch bleibt den ganzen Tag über leistungsfähiger.

Thorsten Wiese

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