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Dirk Kummer (li) und Matthias Freihof zurück am alten Drehort in Pankow.

© Lydia Hesse/Tagesspiegel

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Darsteller des DDR-Films „Coming Out“: „Keiner läuft doch mit seinem wahren Ich durchs Leben, alle tragen eine Maske“

Matthias Freihof und Dirk Kummer, Hauptdarsteller des 1989 erschienenen Kultstreifens, sprechen 35 Jahre nach dem Dreh über den Film übers Verstecken und die Wichtigkeit von queeren Vorbildern.

Der Film ‚Coming Out‘ war einer der ersten Filme, der queere Identität in der DDR thematisiert hat. Gegen Ende des Films sagt ein älterer Schwuler zu Phillip: „Heute ist es scheißegal, ob jemand Jude oder sonst was ist. Nur die Schwulen, die haben wir vergessen.“ Haben Sie das 1989 genauso gesehen? Und wie sehen Sie das heute?
Dirk Kummer: Die Szene ist schon programmatisch. Aber das war auch so gemeint, um zu provozieren: Wir haben an die Antifaschisten gedacht, wir haben an die gedacht, die den Krieg beendet haben; und da gehören die Lesben und Schwulen auch dazu. Auch jetzt, mit dem Abstand von über 30 Jahren, haben wir nicht an alle gedacht. An Transpersonen haben wir zum Beispiel überhaupt nicht gedacht.

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