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Schule: Der 407 – das neue Gesicht von Peugeot

Die Marke mit dem Löwen startet in eine neue Design-Ära / Die Zukunft ist emotionaler und ein wenig aggressiver

Wie ein weit aufgerissenes Maul wirkt sie auf den ersten Blick – die Front des neuen Peugeot 407. Ein ungewohnt dynamischer Auftritt, mit dem die Marke mit dem Löwen nicht nur einen Nachfolger für das Mittelklassemodell 406 vorstellt, sondern eine neue Design-Ära eröffnet. Wie eine Raubkatze auf dem Sprung steht sie da, die rassige und zugleich elegante Limousine mit ihren hoch sitzenden Scheinwerfern und den beiderseits des Lufteinlasses vertikal angeordneten Zusatzscheinwerfern. Eine neue Optik für Peugeot, die spontan gefällt, ohne dass man sich erst an sie gewöhnen muss.

Die Silhouette wird geprägt von einer vergleichsweise langen nahtlos in die A-Säule übergehenden Motorhaube, einem bogenförmigen Dach und einem hoch gezogenen kompakten Heck mit einigen Coupé-Elementen und einer in die Motorhaube integrierten Luftabrisskante. Aus der Heckperspektive fallen die sehr markanten Rückleuchten auf. Trotz sehr klarer und scharfer schnörkelloser Linien überrascht dieses Auto durch eine Vielzahl von interessanten Lichteffekten, ein faszinierendes Spiel von Licht und Schatten, das diesem Auto einen attraktiven Auftritt beschert.

Das elegante und repräsentative Äußere findet seine Entsprechung im lichtdurchfluteten Innenraum, der in allen Details betont hochwertig ist – ein Qualitätsauto durch und durch sowohl bei den hier eingesetzten Werkstoffen als auch deren Verarbeitung. Ergonomisch geformte bequeme und guten Seitenhalt vermittelnde Vordersitze, ein griffiges Dreispeichen-Lenkrad mit glänzenden Aluminium-Applikationen, mit Metallringen eingefasste Rundinstrumente, eine klar gegliederte Mittelkonsole – der Peugeot 407 verspricht komfortables Reisen, das sich, der dynamischen Form entsprechend, mit ausgeprägtem Fahrvergnügen paaren soll.

Rundum ein paar Zentimeter zugelegt

Das zu erfahren, war es bei der ersten Vorstellung vor wenigen Tagen in Paris noch zu früh. Doch die Technik unterm Blech des neuen 407 bietet beste Voraussetzungen, im Umgang mit der im nächsten Frühjahr auf den Markt kommenden Limousine, der schon bald darauf ein nicht weniger wegweisender Kombi folgen wird, viel Fahrfreude zu erleben. Das beginnt bereits mit dem durchaus großzügigen Platzangebot in dem 4,68 Meter langen Viertürer, der bei einer Breite von 1,81 Meter, einer Höhe von 1,45 Meter und mit einem Radstand von 2,73 Meter in allen Dimensionen einige Zentimeter zugelegt hat – ausgenommen der Kofferraum, der mit 407 Liter nicht ganz an den des 406 heranreicht, sich aber durch Vorklappen der asymmetrisch geteilten Rückbank bei Bedarf erweitern lässt.

Beim Fahrersitz mit seinem weiten Verstellbereich nicht nur in der Länge sondern vor allem auch in der Höhe gefallen die langen Sitzflächen. Und dank des in zwei Ebenen verstellbaren Lenkrads findet man schnell eine sowohl bequeme als auch sichere Position und hat nach den ersten Eindrücken einen dank der großen Frontscheibe sehr guten Blick auf das Verkehrsgeschehen. Und die in der Mittelkonsole zusammengefassten Bedienungselemente für Klima – die Anlage hierfür ist Serienausstattung – sowie Radio, Telefon und Navigation sind sowohl vom Fahrer- als auch vom Beifahrerplatz aus bequem bedienbar.

Mit vier Benzinern und zwei direkt einspritzenden Turbodieseln wird der 407 an den Start gehen – Motoren, die ausnahmslos die Abgasnorm EU4 erfüllen. Basisaggregat wird der mit einem Fünfganggetriebe kombinierte 1,8-l-Vierzylinder mit 85 kW (116 PS) sein, der den 407 bei einem Durchschnittsverbrauch von 8,2 l/100 km bis zu 212 km/h schnell macht. Sowohl mit Fünfganggetriebe als auch mit Viergang-Automatik gibt es den Zweiliter-Vierzylinder mit 100 kW (136 PS). Zwei Ausgleichswellen und eine variable Einlassnockenwelle mit zwei Positionen hat der 2,2-l-Vierzylinder mit 116 kW (158 PS), der den 407 bei einem Durchschnittsverbrauch von 9,0 l/100 km bis zu 220 km/h erreichen lässt. Für ihn gibt es ein Sechsgang-Schaltgetriebe und die Viergang-Automatik. Mit einer ganz neu entwickelten überraschend leichten und kompakten Sechsgang-Automatik, die zusammen mit dem japanischen Getriebespezialisten Aisin entwickelt wurde und sich erstmals mit einem quer eingebauten Sechszylinder kombinieren lässt, präsentiert sich das Spitzentriebwerk der Benziner. Das ist der bereits bekannte aber rundum optimierte 3,0-l-V6 mit stufenlos verstellbarer Einlassnockenwelle, der es im 407 auf nun 155 kW (211 PS) bringt, was für Tempo 235 ausreicht – bei einem Durchschnittsverbrauch von 9,8 l/100 km.

Zwei sehr sparsame Turbodiesel

Klar unterboten werden solche Verbrauchswerte natürlich von den beiden direkt einspritzenden Turbodieseln, beides Common-Rail-Aggregate mit 1,6 und 2,0 l und 80 und 100 kW (109 und 136 PS), deren stärkeres gerade einmal 5,9 l/100 km verbraucht und den 407 bis zu 208 km/h erreichen lässt. Beide Motoren haben ein Rußpartikelfilter (FAP). Spitzentriebwerk bei den Dieseln wird künftig allerdings ein neu entwickelter 2,7-l-V6 sein, dessen endgültige Leistungsdaten derzeit noch nicht festliegen.

Neu entwickelte Vorderachse

Fahrfreude verlangt neben entsprechend anzugs- und leistungsstarken Motoren auch ein diesen angemessenes Fahrwerk. Peugeot setzt beim 407 auf eine neu entwickelter Vorderachse mit doppelten Dreiecksquerlenkern – eine aus dem Rennsport bekannte Konstruktion, die nun bei der Marke mit dem Löwen erstmals in die Serienproduktion einfließt. Im Prinzip vom Vorgänger übernommen wird die Mehrlenker-Hinterachse, die nun allerdings stark geneigte und Platz sparende Feder-/Dämpfereinheiten hat, die auch eine größere Kofferraumbreite ermöglichen. Zudem setzt Peugeot bei diesem sehr dynamischen Fahrwerk, das Sportlichkeit mit hohem Komfort kombiniert, zahlreiche Bauteile aus Aluminium ein, die dazu beitragen, das Gewicht des 407 niedrig zu halten. So ergeben sich je nach Motorisierung Leergewichte zwischen 1415 und 1585 Kilogramm. Und für die Sechszylinder gibt es künftig auch individuell ansteuerbare regelbare Dämpfer. Sie lassen sich sowohl der Fahrweise als auch den aktuellen Straßenverhältnissen anpassen.

Moderne elektronische Assistenzsysteme tragen beim 407 zu einem Optimum an aktiver Sicherheit bei. So gibt es die Fahrdynamikregelung ESP der neuesten Generation mit Unter- und Übersteuerungskontrolle sowie Antriebsschlupfregelung und für die Scheibenbremsen rundum ein ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung und Notbremsassistent, der mit einer Einschaltautomatik für die Warnblinker im Gefahrenfall kombiniert ist. Die Servolenkung arbeitet je nach Motorisierung hydraulisch oder – bei den Benzinern und Dieseln mit 2,0 und 2,2 Litern – erstmals auch elektrohydraulisch.

Auch mit Lenksäulen-Airbag

Auch bei der passiven Sicherheit gibt es beim 407 keine Lücken im Angebot. Und neben adaptiven Frontairbags sowie in die Außenseite der Sitze vorn und auf Wunsch auch hinten integrierten Seitenairbags gibt es auch den Kopf der Passagiere vorn und hinten schützende Window-Bags. Neben die bis zu acht Airbags tritt beim 407 als neunter Airbag ein so genannter Lenksäulen-Airbag, der die Beine des Fahrers schützt. Die Sicherheitsgurte sind mit Gurtstraffern, Gurtkraftbegrenzern und Warnsignal bei nicht angelegtem Gurt kombiniert, das es auch für die hinteren Plätze gibt, so dass man sofort ein Signal erhält, wenn hinten zum Beispiel ein Gurtschloss geöffnet wird. Für alle Plätze gibt es Kopfstützen, von denen die vorderen aktiv sind. Und für Kindersitze bietet der 407 Isofix-Befestigungen.

Peugeot wird den neuen 407, der entweder auf 16- oder 17-Zoll-Rädern rollt, mit zwölf Außenfarben und in drei Designvarianten anbieten – als Esplanade mit hellem Interieur und Zierelementen in „Alu Bruni“, als betont dynamischen Tendance mit Zierelementen mit so genannten Chrom-Dreiecken und als eleganten Platinum mit Zielelementen aus Chrom und Walnussholz. Tendance und Platinum wird es auch mit Lederausstattung geben. Und ganz nach Wunsch wird man den 407 mit all den Komfortausstattungen bekommen können, die früher einmal den Oberklassemodellen vorbehalten waren, inzwischen aber längst Eingang in die Klassen darunter gefunden haben – von aufwändigen Audio-Systemen über GSM-Telefone und anspruchsvolle Navigationssysteme bis zu Regensensor, Licht-Einschaltautomatik, Xenonlicht oder elektrisch einstellbaren Sitzen mit Memory-Funktion.

Nach dem ersten Eindruck bringt der 407 beste Voraussetzungen mit, den permanenten Aufstieg der Marke mit dem Löwen weiter zu fördern, die auf dem Weg ist, weltweit die 2-Millionen-Grenze zu überschreiten und zusammen mit der noch schneller wachsenden Konzernmarke Citroën sogar die 3,3-Millionen-Grenze und auf einem guten Weg ist, das für 2006 anvisierte Ziel von 4,0 Millionen Fahrzeugen für PSA Peugeot/Citroën nicht nur zu erreichen, sondern wahrscheinlich noch zu übertreffen.

Und nicht nur weltweit ist PSA auf Wachstumskurs, sondern ganz deutlich auch auf dem deutschen Markt. Während die meisten Marken hier im nun bald zu Ende gehenden Jahr zum Teil erhebliche Rückgänge registrieren, können beide PSA-Konzernmarken permanente Zuwächse verzeichnen. Allein die Marke mit dem Löwen brachte es in den ersten zehn Monaten mit 107 065 Neuzulassungen auf einen Zuwachs von 16 Prozent und steigerte den Marktanteil auf 3,89 Prozent. Und es geht weiter aufwärts. Der neue Peugeot 407 könnte dazu vom nächsten Jahr an einen spürbaren Beitrag leisten.

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