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Schule: Die Oberstufe fest im Blick

Wie sich eine bisherige Realschule zur Sekundarschule umwandelt

Die Schöneberger Georg-von-Giesche- Schule hat schon einiges hinter sich: 1905 als Realgymnasium eröffnet, war sie schon mal Deutsch-Russische Schule, dann Realschule und ist mit ihren 450 Schülern jetzt auf dem Weg zur Sekundarschule: Während viele andere Realschulen mit Hauptschulen oder anderen Realschulen zusammengeschlossen werden, bleibt die Giesche-Schule allein. 

„Wir sind froh darüber“, sagt Leiter Bernd Scholkmann. „Wir wissen, was wir wollen, und können das direkt umsetzen.“ Das bedeutet, dass das Profil der Schule erhalten bleiben soll: Schwerpunkte liegen auf den Naturwissenschaften, auf dem gesellschaftswissenschaftlichen Bereich und auf Französisch, das als erste Fremdsprache angeboten wird.

Daran knüpfen sich allerdings gewisse Hürden, die genommen werden müssen: Zwar wolle er gern eine eigene gymnasiale Oberstufe aufbauen, sagt Scholkmann. Ob die Schülerzahlen dafür ausreichen, ist jedoch noch nicht sicher. Deshalb sind Kooperationen mit Oberstufen nötig. Um den Französischschülern gerecht zu werden, ist man im Gespräch mit dem Rheingau-Gymnasium, an dem gute Sekundarschüler weiterlernen und dann auch in zwölf Jahren Abitur machen könnten, zudem mit der Kopernikus-Gesamtschule. Und für diejenigen, die Englisch als erste Fremdsprache wählen, werden die Kooperationen mit den OSZ ebenfalls gerade auf den Weg gebracht.

Auch in den anderen Bereichen, die im Zuge der Umstrukturierung ausgestaltet werden müssen, tut sich einiges. So sind ein bis zwei gebundene Ganztagsklassen geplant, die übrigen zwei bis drei Klassen werden zunächst wohl offene Ganztagsklassen, bei denen die Schüler selbst wählen können, ob sie die Angebote annehmen. Für das Mittagessen will die Giesche-Schule mit angrenzenden Schulen kooperieren – die eigenen Umbauten werden wohl noch einige Zeit dauern.

Der Förderunterricht wird auch bisher schon mit externen Kräften organisiert. Das werde weitergeführt, kündigt Scholkmann an – auch, um schwächere Schüler mitzuziehen, die künftig nicht mehr sitzen bleiben können. Für den praktisch orientierten Unterricht soll bereits ab Klasse sieben Bewerbungstraining auf dem Stundenplan stehen. Auch ein vorläufiges Konzept für die individuelle Förderung der Schüler steht. „Wir gehen davon aus, dass wir in Klasse sieben und acht innerhalb des Klassenverbands lernen. Ab Klasse neun werden dann leistungsbezogene Lerngruppen gebildet“, sagt der Rektor: Die einen eher hin zum dualen Lernen, die anderen eher hin zum Gymnasium. Das werde man aber erst wissen, wenn es tatsächlich so weit ist: „Momentan planen wir für Klasse sieben. Danach passen wir die bisherigen Konzepte an.“ Wie die letztlich aussehen, hängt auch davon ab, wie die künftige Schülerschaft zusammengesetzt ist. „Vieles können wir erst entscheiden, wenn wir unsere Schüler und auch die Wünsche ihrer Eltern kennen“, sagt Scholkmann. „Wir gehen davon aus, dass wir dieses Jahr noch viele Jugendliche mit Realschulempfehlung bekommen.“ Wie das 2011 wird, bleibt abzuwarten.

In vielen Grundschulen hat sich die Schule bereits vorgestellt. Zwar seien die Planungen im laufenden Betrieb nicht einfach, bedauert Scholkmann. Aber im März sind die Anmeldefristen, „und bis dahin muss alles klar sein“. Gerade das erste Jahr zählt, glaubt er: „Nächstes Jahr werden sich die Eltern in den siebten Klassen informieren, wie es war. Das prägt das Image der Schule.“ Wie seine Schule dann abschneidet? Keine Frage für den Leiter: „Wir werden gut. Punkt.“ Patricia Hecht

Tage der offenen Tür: 21.1. und 10.2., jeweils 18–20.30 Uhr, Hohenstaufenstr. 47/48, Schöneberg.

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