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Schule: Erst rollt ein Ball – und dann folgt meist ein Kind

DER SICHERHEITSTIPP Die meisten Autofahrer haben es sicher längst bemerkt. Seitdem es ein wenig wärmer geworden ist, da ist es auch lebendiger geworden auf den Straßen.

DER SICHERHEITSTIPP

Die meisten Autofahrer haben es sicher längst bemerkt. Seitdem es ein wenig wärmer geworden ist, da ist es auch lebendiger geworden auf den Straßen. Und unter denen, die bei milderen Temperaturen besonders schnell im Freien aktiv wurden, sind unsere Kinder. Das schöne Wetter hat sie ganz schnell aus den Häusern gelockt – auf die Spielplätze und dort, wo es keine gibt, eben auch auf die Straße. Hier spielen sie oft genug direkt am Rand der Straßen – verkehrsreicher Straßen ebenso wie solcher, die nur hin und wieder von einem Auto befahren werden. Deshalb sollte gerade jetzt ohne jede Ausnahme sehr aufmerksam auf den Straßenrand achten – egal, ob man sich nun auf großen große Durchgangsstraßen bewegt oder aber auch in etwas ruhigeren Wohngegenden unterwegs ist.

Der ist nämlich für spielende Kinder nicht automatisch auch die Grenze für ihre Aktivitäten. Vertieft ins Spiel vergessen Kinder oft genug die Risiken, die jenseits des Bordsteins lauern, begeben sich ahnungslos in größte Gefahr. Wenn unvermutet ein Ball aus einer Parklücke auf die Straße rollt, dann kann man als Autofahrer fast immer damit rechnen, dass ihm schon wenige Sekunden später ein Kind folgen wird, das aber nur den Ball im Blick hat und den Verkehr auf der Straße überhaupt nicht beachtet.

Denn Kinder sind nun einmal keine kleinen Erwachsenen. Man darf nicht damit rechnen, dass sie im Spiel jeden ihrer Schritte auf die Straße genau kalkulieren. Sie laufen einfach los. Und wehe dem Autofahrer, der auf solche für Kinder typischen Verhaltensweisen nicht vorbereitet ist.

Nehmen wir uns also ein paar Minuten Zeit und denken wieder einmal daran, wie beschränkt das Wahrnehmungsvermögen von Kindern ist, wie begrenzt ihr Seh-, Hör- und Reaktionsvermögen, und wie wenig entwickelt auch ihr Gefahrenbewusstsein. Und machen wir uns klar, wie unwichtig für ein spielendes Kind der Straßenverkehr ist. Ja selbst, wenn es Kindern gelingt, sich kurzzeitig auf den Verkehr zu konzentrieren, können sie schon Sekunden später durch interessantere Eindrücke abgelenkt werden. Und dann vergessen sie, vor dem Überqueren der Straße nach links und rechts zu blicken, laufen einfach los.

Autofahrer müssen deshalb gerade jetzt verstärkt mit unaufmerksamen Kindern rechnen. Da muss man geradezu fühlen, dass ein Kind am Straßenrand eigentlich gar nicht das vorbeifahrende Auto abwartet und deshalb auch nicht stehen bleibt. Und deshalb ist es jetzt wieder besonders wichtig, jederzeit bremsbereit zu sein, lieber einmal mehr das Tempo zu vermindern oder in Situationen, in denen man das Verhalten von Kindern nicht richtig einschätzen kann, sicherheitshalber anzuhalten.

Und es ist auch ein Trugschluss anzunehmen, dass Kinder mit zunehmenden Alter automatisch vernünftiger werden. Denn je älter und körperlich leistungsfähiger sie werden, desto mehr Bewegungsfreiheit benötigen sie. Doch gerade ihre intensiven Bewegungsspiele machen nun einmal vor dem Straßenrand nicht halt. Kinderunfälle sind ein trauriges Kapitel unseres modernen Massenverkehrs. Gerade deshalb ist es wichtig, sich am Steuer eines Autos in das Denken von Kindern hineinzuversetzen – besser kann man sie kaum schützen. ivd

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