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Internet: Ein wachsames Auge und feste Zeiten

Kinder kommen immer früher mit dem Internet in Berührung. Dabei lauern im Netz auch Gefahren. Einige Tipps, wie Eltern damit umgehen sollten.

Ein Spamfilter funktioniert wie das „Bitte keine Werbung“-Schild am Briefkasten. Eine gute Sache also, erklärt „Schau hin!“-Mediencoach Kristin Langer, mit der sich Kinder und Jugendliche im Internet vor ungewollten Werbemails schützen können. Denn das World Wide Web ist inzwischen vor allem aus dem Leben der Teenager nicht mehr wegzudenken.

Über zwei Stunden täglich verbringen die Heranwachsenden durchschnittlich im Internet, 98 Prozent von ihnen verfügen zu Hause über einen Internetzugang. Das belegen die neusten Zahlen der Umfrage „Jugend, Information, (Multi-)Media“ (JIM) des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest unter den 12- bis 19-Jährigen.

Die Internetwelt ist bunt und vielfältig, aber birgt auch Gefahren: Hier finden sich auch für Kinder ungeeignete Inhalte, Abzocke und Datenmissbrauch. „Umso wichtiger wird der richtige Umgang mit dem Riesenangebot im Netz, den bereits die Kleinsten lernen, spätestens sobald sie lesen und schreiben können, und an den sie herangeführt werden müssen“, sagt Kristin Langer. Keine leichte Aufgabe für Eltern, die häufig nicht auf dem neusten Stand der Technik sind. Die Initiative „Schau hin! Was Deine Kinder machen“ des Bundesfamilienministeriums gibt Eltern und Erziehern praktische Orientierungshilfe und Tipps an die Hand. „Wenn Eltern sich im Netz partout nicht auskennen, können sie auch den Patenonkel oder die ältere Cousine bitten, dem Nachwuchs beim Surfen im Internet zur Seite zu stehen“, rät Kristin Langer von „Schau hin!“. Wie lange gesurft werden darf, ist eine Alterssache. „Grundschulkinder sollten nicht länger als 20 Minuten am Stück im Internet surfen“, empfiehlt Gudrun Melzer von „klicksafe“, einer Kampagne zur kritischen Mediennutzung der europäischen Kommission.

Je älter die Kinder werden, desto länger dürfen sie sich täglich mit dem Rechner beschäftigen. „Es kann auch ein Zeitlimit für die Woche vereinbart werden, das die Kinder nicht überschreiten dürfen“, schlägt Diplom-Pädagogin Melzer vor. Eltern sollten außerdem für ihre Kinder am Familien-PC ein eigenes Benutzerkonto anlegen. Als Startseite kann eine Kindersuchmaschine wie bunte-kuh.de oder fragfinn.de eingerichtet werden und über die Favoritenliste können die Lieblingsseiten der Kinder gespeichert werden, die dann mit nur einem Klick erreichbar sind.

Bei Anmeldungen für E-Mail-Adressen oder Chats gilt laut Expertinnen: So wenig persönliche Daten wie möglich preisgeben und lieber zu einem Fantasienamen greifen. Spezielle Chatportale für Kinder, die von Erwachsenen moderiert werden, sind unter www.chatten-ohne-risiko.de zu finden.

Und: Möglichst keinen eigenen Computer für Kinder unter 12 Jahren. „Kommen die Kinder in die Pubertät, sollten sie längst wissen, wie sie sicher im Netz unterwegs sein können“, sagt Mediencoach Kristin Langer.

Mehr Infos und Linktipps unter

http://www.schau-hin.info

http://www.klicksafe.de

Susanne Thams

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