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Schulstrukturreform: 100 neue Lehrer bis 2015

Bildungssenator Zöllner verspricht: Für die Schulreform gibt es mehr Personal.

Berlin wird mit der Schulstrukturreform zusätzliches Personal erhalten: Das hat Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) am Donnerstag im Bildungsausschuss des Abgeordnetenhauses betont. Eine Vorlage der Senatsbildungsverwaltung hatte vor den Verhandlungen im Abgeordnetenhaus Verwirrung gestiftet. Bildungsexperten der CDU-Opposition hatten Zöllner aus diesem Grund „Wortbruch“ vorgeworfen.

„Insgesamt wird es bis 2015 400 zusätzliche Vollzeitstellen geben“, erklärte Zöllners Staatssekretärin Claudia Zinke jedoch: 175 davon seien Erzieherstellen, 20 Kräfte seien für die Sprachförderung zuständig, 100 Lehrer würden zusätzlich eingestellt. Die restlichen Lehrer sollen als Ausgleich dafür kommen, dass das Unterrichtspensum ihrer Kollegen gekürzt wurde.

„Es ist schwierig, schon jetzt präzise Angaben zu machen“, sagte Zöllner. Denn bislang sei noch nicht klar, wann die einzelnen Schulen „ans Netz gingen“ und wie viele Bildungseinrichtungen sich für einen offenen oder gebundenen Ganztagsbetrieb entschieden. „Verlässliche Zahlen darüber, welche Schulen künftig Sekundarschulen werden, gibt es bislang nur in sechs Bezirken“, sagte auch Zöllners Sprecher Jens Stiller. Insofern sei auch noch nicht abzusehen, wie viele zusätzliche Lehrer hinzukämen.

Sascha Steuer, bildungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, erklärte nach Zöllners Ausführungen: „100 neue Lehrer für die Schulstrukturreform einzustellen, ist angesichts der vielen mit Lehrern unterversorgten Schulen, zum Beispiel an den Gesamtschulen in Mitte, lächerlich.“ Steuer kritisierte außerdem, dass es für das duale Lernen bislang kein zusätzliches Personal geben solle. Die CDU-Fraktion fordere den Bildungssenator daher auf, die Reform mit 300 zusätzlichen Lehrern für die Unterrichtsgarantie und 100 Lehrern für das Duale Lernen abzusichern.

Özcan Mutlu, bildungspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, zeigte sich nach Zöllners Erklärung ebenfalls skeptisch: „Herr Zöllner ist nun in der Pflicht, die zusätzlichen Stellen tatsächlich gegenüber seinem Finanzsenator durchzusetzen.“ Mieke Senftleben, bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, nannte Zöllners Vorlage zur Bildungsreform „lyrisch und poetisch, aber wenig informativ“.

Die Schulstrukturreform sieht vor, dass es in Berlin nach der Grundschule künftig nur noch zwei Schularten geben soll: die neuen integrierten Sekundarschulen, die nach der zehnten Klasse mit Oberstufenzentren kooperieren, und das Gymnasium. Auf beide Schularten können die Schüler nach dem Ende der sechsten Klasse wechseln. Die Hauptschule wird abgeschafft.

Durch diese Reform sollen der Unterricht und das Bildungsangebot in der Stadt insgesamt weiterentwickelt werden, das Lernen in kleineren Klassen möglich sein und auch schwächere Schüler bessere Chancen erhalten. Die Umsetzung der Reform soll im kommenden Schuljahr beginnen.pth/rni

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