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Schule: Temperaturschocks wenig empfehlenswert

Klimaanlagen verbessern den Komfort und auch die Sicherheit – aber man muss sie auch richtig bedienen

Selten war sie so wichtig wie in diesem Sommer – eine Klimaanlage im Auto. Und längst hat sich, was früher nur Fahrzeugen der gehobenen Klasse vorbehalten war, zur Standardausstattung selbst bis zu den kleinen Klassen entwickelt. Das zeigt sich zum Beispiel bei Opel. Entschieden sich im vergangenen Jahr 85,3 Prozent aller Käufer für eine Klimaanlage, so waren es von Januar bis Juli bereits 90 Prozent. Besonders deutlich sind dabei die Zuwächse in den kleinen Klassen. Denn schon 77,5 Prozent aller CorsaKäufer bestellten ihr Auto in diesem Jahr mit Klimaanlage.

Klimaanlagen bedeuten nicht nur einen Gewinn beim Komfort, sondern tragen auch zu mehr Sicherheit bei. Denn wer am Steuer stark schwitzt und einen hohen oder stark schwankenden Puls hat, macht eher Fehler als ein entspannter Fahrer, dessen Körper thermisch im Gleichgewicht ist. Fährt man länger in einem extrem warmen Auto, dann droht die Gefahr, dass sich die Reaktionszeiten dramatisch verschlechtern – um bis zu 60 Prozent binnen 90 Minuten etwa, wenn man bei 35 Grad Celsius im Auto unterwegs ist. Bei der Gefahrenbremsung aus Tempo 100 bedeutet das einen bis zu 30 Meter längeren Anhalteweg.

Allerdings sollte man es mit dem Kühlen des Fahrzeuginnenraums auch nicht übertreiben und den Temperaturunterschied zwischen Innenraum und Umgebung nicht zu extrem werden lassen. Wer sein Auto zum Eispalast macht, darf sich nicht wundern, wenn er sich überraschend schnell erkältet. Und auch dem Kreislauf gefällt es nicht, wenn man beim Aussteigen von der Arktis in die Tropen versetzt wird. Zudem sollte man darauf achten, dass die Ausströmer für die kühle Luft im Fahrzeuginnern nicht direkt auf den Körper gerichtet sind – denn dann drohen Muskelschmerzen oder auch ein steifer Nacken.

Und noch ein Expertentipp für alle, die in ein längere Zeit abgestelltes und extrem aufgeheiztes Fahrzeug steigen. Lassen Sie die heiße Luft zunächst entweichen, um der Klimaanlage die Arbeit zu erleichtern. Dazu sollte man alle Fenster und – falls vorhanden – auch das Schiebedach öffnen. Dann wird das Gebläse auf maximale Leistung gestellt und die Klimaanlage eingeschaltet. Bei geöffneten Luftdüsen und auf kalt gedrehtem Temperaturschalter kann man die Fenster nach etwa ein bis zwei Minuten schließen. Denn die Gebläse moderner Fahrzeuge tauschen die Luft bereits in dieser kurzen Zeit bis zu sechs Mal aus.

Um nun schnell eine angenehme Innentemperatur zu erreichen, kann man den Umluftschalter aktivieren, so dass die Klimaanlage erst einmal nur die in einem geschlossenen Kreislauf zirkulierende Innenraumluft kühlen muss. Und dabei reicht auch eine normale Gebläsestellung. Hat man die gewünschte Innenraumtemperatur erreicht, wird der Temperaturschalter auf eine mittlere Temperatur eingestellt. Und selbstverständlich darf man nicht vergessen, von Umluft wieder auf Frischluftzufuhr zu schalten. ivd

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