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Tipps für Erstklässler-Eltern: Den Familienalltag neu gestalten

NEUER RHYTHMUS Der erste Schultag bedeutet nicht nur für die Kinder eine große Umstellung. Die ganze Familie muss sich an einen neuen Tagesablauf gewöhnen.

NEUER RHYTHMUS

Der erste Schultag bedeutet nicht nur für die Kinder eine große Umstellung. Die ganze Familie muss sich an einen neuen Tagesablauf gewöhnen. „Viele unterschätzen besonders beim ersten Kind, wie sehr sich der Alltag verändert“, sagt Heidemarie Arnhold vom Arbeitskreis Neue Erziehung. Wichtig sei, genügend Zeit für das Frühstück und den Schulweg einzuplanen und den Ranzen möglichst schon am Abend zu packen.

SCHULWEG

Kinder sollten bald alleine zur Schule gehen können – das sei ein großer Schritt zur Selbstständigkeit, findet Arnhold. Sie rät Eltern, vor der Einschulung zwei Wochen lang ein Schulweg-Training durchzuführen und dabei alle wichtigen Situationen zu besprechen, wie etwa das Verhalten an Ampeln und Kreuzungen. Am Schluss könne eine kleine Prüfung stehen, die mit einem Geschenk belohnt wird. Mit dem Auto sollte man das Kind eher nicht zur Schule bringen. Das erhöht das Verkehrsaufkommen vor der Schule und damit die Unfallgefahr für alle.

ALLEIN IN DIE KLASSE

Vielen Kinder hilft der Rückhalt einer vertrauten Person, um sich in der neuen Situation zurechtzufinden. Sie wollen von Mama oder Papa bis ins Klassenzimmer gebracht werden. Im Laufe der ersten Schulwochen sollten die Kinder aber ermutigt werden, alleine zu gehen. Viele Schulen stellen dazu klare Regeln auf. „Ab hier kann ich alleine gehen“ steht auf Schildern im Eingangsbereich. „Man tut dem Kind keinen Gefallen, wenn man es regelmäßig bis ins Zimmer begleitet“, sagt Arnhold. Durch die Anwesenheit der Eltern werde das Kind in einen Konflikt von zwei Regelsystemen gebracht – dem der Schule und dem der Eltern.

ENGAGEMENT

Wenn die Eltern die Entscheidungen und Regeln der Schule akzeptierten, falle dies auch den Kindern leichter, so Arnhold. „Arbeiten Sie mit der Schule Hand in Hand“, rät sie. Bleiben Sie mit den Klassenlehrern im Gespräch, gehen Sie zu Elternabenden, nutzen Sie Elternsprechtage und besuchen Sie Feste und Veranstaltungen in der Schule.

HAUSAUFGABEN

Am Anfang machen die meisten Erstklässler begeistert ihre Hausaufgaben. Swantje Goldbach, die pädagogische Leiterin der Nachhilfeschule Lernwerk, rät Eltern, diese Freude am Lernen zu loben – beispielsweise mit einem Satz wie „Toll, ich brauchte ja gar nicht zu helfen.“ Es gehe darum, dass das Kind gerne lernt, nicht, dass es sofort fehlerfrei vorankommt. Leistungsdruck ist in der ersten Klasse fehl am Platz. Der Arbeitsplatz des Kindes sollte möglichst wenig Ablenkung bieten. „Der schönste Schreibtisch ist nackt“, sagt Goldbach. Achten Sie auf gute Beleuchtung und darauf, dass das Kind mit den Füßen auf den Boden kommt.

SPIELZEIT

„Sehen Sie Ihr Kind nicht nur als Schulkind“, rät Arnhold. Unternehmungen und Spiele, die nichts mit der Schule zu tun haben, bleiben wichtig. Für eine gute Entwicklung brauchen Kinder auch unverplante Freizeit. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie es lieb haben und machen Sie Aktivitäten nicht vom Schulerfolg abhängig.

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