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''Umwelt baut Brücken'': Das Klima schützen und Geld sparen

Jugendliche im europäischen Dialog: Slowakische und Friedrichshainer Schüler zu Besuch in der Deutschen Energie-Agentur.

Im April besuchten 22 Gymnasiasten aus dem slowakischen Poprad 23 Elftklässler des Berliner Dathe-Gymnasiums. Im Rahmen des Projekts „Umwelt baut Brücken – Jugendliche im europäischen Dialog“ recherchierten sie gemeinsam die Bedeutung des Energiesparens und besuchten die Deutsche Energie-Agentur GmbH (Dena) in Berlin. Im Juni fuhren die Berliner Schüler in die Slowakei, um dort ein ähnliches Thema zu erforschen und darüber zu schreiben. Unterstützt wird der Austausch, an dem 34 deutsche und osteuropäische Schulen teilnehmen, von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und dem Aachener Izop-Institut. Die folgenden Texte und das Interview haben die Jugendlichen gemeinsam geschrieben.

„Natürlich ist die Musikanlage aus!“, sagten wir Schüler voller Überzeugung, bevor wir an diesem Tag eines Besseren belehrt wurden. Denn an diesem Tag im April fuhren wir zur „Deutschen Energie-Agentur“ (Dena), einem vierstöckigen, lichtdurchfluteten Gebäude in der Berliner Chausseestraße und informierten uns über die „Initiative Energie-Effizienz“. Die Dena, vor sieben Jahren als bundeseigene GmbH gegründet, hat das Ziel, Möglichkeiten zu finden, wie man rationell und umweltschonend Energie gewinnen, umwandeln und anwenden kann, sowie zukunftsfähige Energiesysteme zu entwickeln. Dafür denkt sie sich Projekte und Kampagnen aus, wie die „Initiative Energie-Effizienz“, die sich an private Haushalte, Industrie und Dienstleistungsunternehmen richtet. Die Initiative will Wege aufzuzeigen, wie man Strom und dadurch auch Geld sparen kann.

In verschiedenen Arbeitsgruppen, etwa zum Thema Beleuchtung, Haushaltsgeräte oder Musikelektronik, lernten wir, dass die oben erwähnte Stereoanlage auch im Stand-by-Modus immer noch fast ein Viertel der Energie verbraucht, die sie im Betrieb benötigt. Selbst ausgeschaltet, jedoch nicht vom Netz genommen können manche Modelle im sogenannten „Schein-Aus“ weiterhin Strom verbrauchen. Eine Tatsache, die vielen unbekannt ist. Wer täglich zwei Stunden Musik hört und die Anlage danach nicht vom Stromnetz trennt, zahlt letztlich noch mal viermal so viel für den Stand-by-Betrieb wie für die eigentliche Nutzung.

Auch ein Computer ist ein Musterbeispiel für potenzielle Energie- und Geldverschwendung. In den deutschen Haushalten ist er im Schnitt täglich drei Stunden eingeschaltet, jedoch nur zwei davon in Gebrauch. Bei Nutzern einer Flatrate wird er lediglich in einer von drei Stunden effektiv genutzt. Auch die Bildschirmschoner reduzieren, entgegen der allgemeinen Meinung, den Energieverbrauch kaum, der Prozessor wird teilweise noch stärker ausgelastet als bei Schreibarbeiten.

Diese Energieverschwendung ist nicht nur verheerend für unser Klima, sondern geht auch richtig ins Geld. Deshalb will die Dena im Rahmen der „Initiative Energie-Effizienz“ durch öffentlichkeitswirksame Aktionen und Informationsmaterialien Menschen motivieren, insbesondere bei der Anschaffung neuer Geräte auf energieeffiziente Produkte und Etiketten wie den blauen „Umweltengel“ oder das EU-Label zu achten beziehungsweise zu überlegen, wie man die vorhandenen Geräte effektiver nutzen kann.

Die Mitarbeiter der Dena weisen außerdem darauf hin, dass sich selbst der Austausch noch funktionsfähiger alter Kühlgeräte finanziell lohnen kann. Aus ökologischen Gründen ist der Austausch eines Altgerätes durch einen neuen Kühlschrank der Energieeffizienzklasse A++ auf jeden Fall sinnvoll, wenn das Gerät vor 2000 hergestellt wurde. Auch diejenigen, die Klimaschutz nicht so ernst nehmen wollen, könnte zumindest das finanzielle Argument überzeugen und zum Stromsparen motivieren, meinen die Mitarbeiter der Dena.

Den Text haben geschrieben: Maria Hirnich, Grovean Bockenkamm, Leonard Isreal, Tabea Brodhagen, Anne Freitag, Ulrike Jähnichen.

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