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Schule: Web-Kreuzung

Autoanzeigen.de verbindet Zeitung mit dem Internet

Der Aufprall war heftig. Ein Kölner hatte auf der Autobahn keinen Sicherheitsabstand gehalten und war der jungen Frau aus Wuppertal bei einer Massenbremsung hinten aufgefahren. Die 24-Jährige kam mit einem Schleudertrauma davon, aber der Wagen war ein Totalschaden. Ungünstig, ist die Krankenschwester im Schichtdienst doch auf ein Auto angewiesen. Also suchte sie mit ihrem Vater schnell einen neuen Gebrauchtwagen – sie im Internet und er in der Zeitung. Das führte bisher fast immer zu unterschiedlichen Ergebnissen. Doch seit März können Vater und Tochter auf dieselben Autos stoßen. Vorausgesetzt, sie sucht bei www.autoanzeigen.de und ihr Vater in einer der rund 30 Zeitungen, die mit dem Internetportal kooperieren.

CrossMedia-Portal nennt sich das in der Fachsprache, übersetzt heißt das: Zeitung und Internet werden gekreuzt und ihre Stärken kombiniert. Wer sein Auto verkaufen will, schaltet eine Anzeige bei Autoanzeigen.de und bekommt eine Zeitungsanzeige zum gleichen Preis dazu. Die erzeugt sich automatisch aus den Daten, die im Internet eingegeben wurden. Die Zeitungsanzeige enthält eine Nummer, über die sich im Internet zusätzliche Details oder auch Bilder abrufen lassen.

Seit kurzem gehört auch der Tagesspiegel zu den angeschlossenen Zeitungen. Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung und der Münchner Merkur haben mit der Kombination über das Internetportal von Autoanzeigen.de bereits positive Erfahrungen gemacht. „Die beiden Zeitungen gewinnen Händler zurück, die vorher nicht mehr oder nur noch gelegentlich Anzeigen geschaltet haben“, sagt Geschäftsführer Jan Ippen. Die Händler bauen auf die regionale Stärke der Zeitung und wollen trotzdem die Vorteile des Internets. „Wer bei uns eine Anzeige schaltet ist vom Callcenter unabhängig, da er die Anzeige rund um die Uhr selbst im Internet aufgeben kann“, sagt Ippen.

Doch auch für Privatanbieter hat das Portal Vorteile. Erst 54 Prozent der Deutschen haben überhaupt einen Zugang zum Internet. Viele Private greifen daher weiterhin auf das klassische Medium zum Gebrauchtwagenkauf zurück. Das neue Portal erreicht nun erstmals beide Parteien. Die Idee scheint bei den Kunden anzukommen. „Wir haben permanent steigende Bildanzeigen trotz der Herbstflaute“, sagt Ippen.

Ingo Wolff

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