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Schule: Wege zum neuen Wagen

Vor dem Autokauf sollte jeder genau nachrechnen, ob sich Leasing oder eher eine Finanzierung lohnt

Finanzierungen mit winzigen Zinssätzen, dazu noch richtig viel Geld für den Gebrauchten – wer die Werbung der Autohersteller sieht, könnte meinen, sie hätten etwas zu verschenken. Das ist natürlich nicht so. Tatsächlich sollen Kunden geworben und soll Geld verdient werden. Wer auf der Suche nach einem neuen Fahrzeug ist, muss genau überlegen, wie es bezahlt werden soll. „Etwa zwei Drittel aller privat gekauften Neufahrzeuge werden heute finanziert“, sagt Helmut Blümer, Sprecher des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe. Das nicht finanzierte Drittel bedeutet nicht, dass die Käufer die Kaufsumme bar auf den Tisch legen. Vielmehr werden oft Gebrauchtwagen in Zahlung genommen. Direkt gezahlt wird dann nur die Differenz zum Kaufpreis.

„Insgesamt ist die Tendenz bei den Finanzierungen weiter steigend“, so Blümer. Denn zum einen werden die vorhandenen Fahrzeuge immer älter, bringen also bei Inzahlungnahme nicht mehr so viel Geld ein. Zum anderen ist ein Neuwagen mittlerweile recht kostspielig – der Durchschnittspreis liegt laut Blümer bei etwa 24 000 Euro. Wer nicht genug gespart hat, kann in der Regel drei Wege gehen: die Finanzierung über die Hausbank, die Finanzierung über den Händler oder Hersteller sowie das Leasing.

Beim Leasing gibt es unterschiedliche Varianten. „Gebräuchlich sind das Kilometer- und das Restwert-Leasing“, sagt Frank Bonifer vom Automobilclub von Deutschland (AvD). Die Unterschiede zwischen beiden Typen können jedoch groß sein. „Beim Restwert-Leasing wird am Anfang der Wert berechnet, den das Fahrzeuge am Ende der Laufzeit des Vertrages noch haben soll.“ Darin liegt nach Ansicht von Volker Lempp vom Auto Club Europa (ACE) ein mögliches Problem: „Was dieses Leasing dann wirklich kostet, weiß man erst am Ende.“ Denn neben der üblichen Sofortzahlung zu Beginn und den monatlichen Leasingzahlungen kommt es darauf an, ob der angesetzte Restwert erreicht wird oder ob der Leasingnehmer etwas dazu zahlen muss.

Das Kilometer-Leasing funktioniert etwas anders. „Dabei wird meist ein Vertrag über mehrere Jahre abgeschlossen. Jedes Jahr dürfen beispielsweise 15 000 Kilometer gefahren werden“, sagt Bonifer. Jeden Kilometer mehr muss der Leasing-Nehmer am Ende extra bezahlen.

Bei der Finanzierung muss beachtet werden, ob der Hersteller oder die Hausbank finanziert. Die unterschiedlichen Zinssätze sagen nicht unbedingt aus, welches Angebot besser ist. „Wenn ich über die Bank finanziere, trete ich beim Händler als Barkäufer auf und kann unter Umständen gute Rabatte auf den Kaufpreis aushandeln“, sagt Katrin Stroech vom ADAC. Wird dagegen die Finanzierung des Händlers in Anspruch genommen, ist der Rabattspielraum wesentlich geringer. Oft locken Hersteller mit besonders günstigen Zinsen bei der Finanzierung. Laut Bonifer sind die günstigen Zinsen oft mit kurzen Laufzeiten der Finanzierung gekoppelt. Häufig zu finden ist seit einiger Zeit die so genannte Ballon-Finanzierung. Dabei fallen zunächst geringe monatliche Raten an. Am Ende steht dann aber eine große Restsumme.gms

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