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Zeugnisse: Hurra, nun ja, endlich!

Heute also – Zeugnisse! Ein lautes "Hurra“ aus rund 300.000 glücklichen Schülerkehlen, ein gequältes "Nun Ja“ seitens einiger Zehntausend Sitzenbleiber.

Heute also – Zeugnisse! Ein lautes "Hurra“ aus rund 300.000 glücklichen Schülerkehlen, ein gequältes "Nun Ja“ seitens einiger Zehntausend Sitzenbleiber. Ein erleichtertes "Endlich“ mögen viele Eltern und Lehrer ausstoßen, die gern mal wieder etwas länger schlafen wollen. Jetzt denken viele nur noch ans Kofferpacken oder daran, ob man die Ferien nicht dafür nutzen sollte, endlich Knut zu besuchen, auch wenn er eigentlich schon ein bisschen gefräßig aussieht.

Das Schuljahr war ja nicht gerade leicht. Die vielen Reformen der Vorjahre sitzen den Schulen noch immer in den Knochen: Die Hauruckverlagerung der Horte an die Grundschulen und das damit einhergehende Sterben der Schülerläden; das Vorziehen der Schulpflicht; das neue Fach "Ethik“; die Verlängerung des Unterrichts in den Nachmittag hinein, die der Verkürzung des Abiturs auf zwölf Jahre geschuldet ist. Die Gymnasien und Realschulen merken zunehmend, was es bedeutet, ohne Kantine auskommen zu müssen, wenn der Unterricht bis 16 Uhr dauert.

Überhaupt: das Essen. Immer noch gibt es in Grundschulen Klagen, weil die Bezirke sich für schlechte Caterer entschieden haben und sich dann unwillig oder ungeschickt anstellen, wenn die Eltern die Kündigung der Verträge fordern. Andererseits gibt es aber auch viele Kinder, denen das Essen schmeckt, die aber nicht mitessen dürfen, weil ihre Eltern nicht zahlen wollen. Und dann gibt es immer noch Schulen in den West-Bezirken, in denen die Kinder nichts zu essen bekommen, weil sie keine Hortbetreuung "gebucht“ haben. Als wären nur Hortkinder mittags um 12 Uhr hungrig. Vielleicht sollten sich die entsprechenden Schulamtsmitarbeiter Nachhilfe in den östlichen Bezirken holen. Denn: Das nächste Schuljahr kommt bestimmt. sve

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