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Berlin: Schulkonzert mit Blitz und Donner

Cool School Symphony hatte in Moabit Premiere

Sie schlugen Murmeln aneinander, um Regen zu imitieren, sie bliesen auf Flötenköpfen wie zwitschernde Vögel, sangen kräftige Solos ins Mikro und schmetterten die Fanfaren mit selbst gebauten Trompeten: Schüler der Gotzkowsky-Grundschule im Moabiter Beusselkiez spielten am Freitag zu einer Premiere. Gemeinsam mit dem Berliner Kammerorchester Unter den Linden führten sie in ihrer Aula erstmals die „Cool School Symphony“ auf, komponiert von Orchesterleiter Andreas Peer Kähler. Ziel des Projektes: Es sollte auch Schüler für klassische Musik begeistern, die bisher noch kaum Berührung damit hatten und selbst kein Instrument spielen.

Zwei Monate hatten die Schüler der Klassen 3c, 4c und 6a für die Aufführung geprobt – die letzten drei Male gemeinsam mit dem Orchester. Die Profimusiker brachten in ihrer Sinfonie unterschiedlichste Musikrichtungen zusammen, von Polka und Folklore bis zu moderner Klassik. Und die Schüler fingen dazu mit ihren fantasievollen, teils selbst gebastelten Instrumenten und Klangstöcken die Natur musikalisch ein – Regen, den Wasser-Kreislauf, Gewitter und Blitze.

„In einem sozial schwachen Bezirk wie Moabit gibt es viele Kinder, die gar nicht mit Klassik in Kontakt kommen“, erklärten die zuständigen Lehrer. „Auch die möchten wir an diese Klänge heranführen“. Mit Erfolg. Der zehnjährige Mazen ist auf den Klassik-Geschmack gekommen: „Früher hab ich nur HipHop gehört. Das hier hat mir auch sehr gut gefallen.“

Aus Sicht des Orchesters sollte das Projekt nun auch an anderen Schulen fortgesetzt werden. Kein Problem, wenn es nach den Kindern geht. „Am liebsten noch tausend Mal“, strahlt Jaqueline (11) nach der Vorstellung.

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