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Berlin: Schumanns leises Comeback

Von einer Enttäuschung war die Rede, weil Nils Schumann beim Golden-League-Meeting der Leichtathleten in Brüssel am vergangenen Freitag nur Achter gewesen war. Doch war es wirklich eine Enttäuschung?

Von einer Enttäuschung war die Rede, weil Nils Schumann beim Golden-League-Meeting der Leichtathleten in Brüssel am vergangenen Freitag nur Achter gewesen war. Doch war es wirklich eine Enttäuschung? Der 800-m-Olympiasieger des SV Großengottern war in Brüssel so schnell gelaufen wie nie zuvor: 1:44,20 Minuten – und die Gegner hätten hochklassiger kaum sein können. Nils Schumann jedenfalls hatte überhaupt keinen Grund, enttäuscht zu sein. Und er war es auch nicht. Deshalb blickt er auch optimistisch dem Istaf entgegen, bei dem er am Freitag startet.

„Mir fehlt zurzeit einfach die Tempohärte“, sagte der 24-Jährige, der bei der EM in München als Titelverteidiger Dritter geworden war, allerdings damals mit einem Infekt angetreten war. Auch in Brüssel spürte er noch Halsschmerzen. „Besser konnte ich nicht laufen“, sagte Schumann. Es klingt paradox, aber er hätte schneller laufen können. In der letzten Kurve musste Schumann nämlich nach außen ausweichen. „Eine Zeit unter 1:44 Minuten wäre eigentlich möglich gewesen.“ Vom deutschen Rekord, den Willi Wülbeck vor 19 Jahren mit 1:43,65 Minuten aufgestellt hatte, redet Schumann aber nicht. Zum einen erlaubt das die derzeitige Verfassung nicht, zum anderen hatte Schumann generell gesagt, er wolle nicht mehr viel über den Rekord reden. ,.Wenn man in einem guten Rennen mithält, kommen die Zeiten von allein. Natürlich bin ich schon lange heiß darauf, einmal beim Istaf zu gewinnen“, sagt Schumann, der aber die Erwartungen nicht zu hoch schrauben wollte. „Es gibt eben Phasen, in denen funktioniert alles super, und dann gibt es welche, da geht gar nichts.“ Das hatte Schumann vor einem Jahr gesagt, nachdem ihn eine Verletzung lange Zeit ausgeschaltet hatte und bei der WM nicht mehr als Platz fünf möglich war. Doch die unglückliche Phase dauerte an: Im Februar brach er sich den Arm, und dann kam vor der EM der Infekt. Jörg Wenig

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