zum Hauptinhalt

Berlin: Schwache Resonanz auf das Handelskammer-Angebot - "Manche Betriebe scheuen das Licht der Öffentlichkeit"

Bei der Berliner Handwerkskammer gibt es bisher nur geringe Resonanz auf das Beratungstelefon für Handwerksunternehmen, die von dem Zusammenbruch des Philipp-Holzmann-Konzerns betroffen sind. Bis zum gestrigen Nachmittag meldeten sich lediglich sieben Betriebe - eine Tischlerei, ein Maler- und ein Zimmereibetrieb sowie vier Baufirmen - , teilte Handwerkskammer-Geschäftsführer Dietrich Krause mit.

Bei der Berliner Handwerkskammer gibt es bisher nur geringe Resonanz auf das Beratungstelefon für Handwerksunternehmen, die von dem Zusammenbruch des Philipp-Holzmann-Konzerns betroffen sind. Bis zum gestrigen Nachmittag meldeten sich lediglich sieben Betriebe - eine Tischlerei, ein Maler- und ein Zimmereibetrieb sowie vier Baufirmen - , teilte Handwerkskammer-Geschäftsführer Dietrich Krause mit. Das Info-Telefon der Handwerkskammer ist unter der Nummer 25903-467 zu erreichen.

Krause geht jedoch davon aus, dass das Interesse an einer Beratung durch die Kammer noch steigen werde. Viele Unternehmen suchten zudem Hilfe zuerst bei ihrem Rechtsanwalt oder bei ihrem Steuerberater. "Manche Betriebe scheuen auch das Licht der Öffentlichkeit", sagte Krause. Sie befürchteten, dass sie keine Aufträge mehr bekommen, "wenn publik wird, dass sie Holzmann-Geschädigte sind".

In einem Gespräch beim Regierenden Bürgermeister hätten die Holzmann-Verantwortlichen deutlich gemacht, dass bei öffentlichen Bauvorhaben gesichert sei, dass die Forderungen der Handwerksbetriebe direkt vom Auftraggeber erfüllt werden können. Bei anderen Pleiten von großen Bauunternehmen, beispielsweise bei dem österreichischen Konzern Maculan vor einigen Jahren, hatten nach Krauses Angaben auch Handwerksbetriebe in Berlin damit zu kämpfen, dass im großen Umfang Material und Werkzeug von den Baustellen gestohlen wurde. Dies soll jetzt auf den Holzmann-Baustellen vermieden werden. Die Konzern-Direktion habe zugesagt, dass entsprechend Wachschutz eingesetzt werde.

Wenn einem Betrieb durch die Konzern-Pleite die Insolvenz drohe, empfiehlt die Handwerkskammer, sich an die Wirtschaftsverwaltung zu wenden und dort über den Liquiditätsfonds ein günstiges Darlehen bei der Investitionsbank zu beantragen. Informationen gibt es bei der Wirtschaftsverwaltung unter 9013 8400 oder 9013 8367.

Auch am gestrigen frühen Abend wollten die Berliner Holzmann-Beschäftigten ihre Protestaktionen mit einer Kundgebung vor dem Wirtschaftsministerium in der Scharnhorststraße in Mitte fortsetzen. Gleichzeitig erklärte die IG Bau gestern, dass sie Unternehmen sucht, die die 47 Holzmann-Lehrlinge übernehmen können. "Die Auszubildenden müssen eine faire Chance haben, ihre Lehre abzuschließen. Ansonsten droht ein Fehlstart beim Einstieg ins Berufsleben", sagte IG-Bau-Geschäftsführer Rainer Knerler.

sik

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false