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Berlin: Schwierige Suche nach Dioxin-Fleisch

Lieferungen an Betriebe in drei Bezirken. Experten nehmen Proben

Nachdem am Mittwoch bekannt wurde, dass dioxinbelastetes Schweinefleisch aus Irland in drei Berliner Bezirke und nach Brandenburg geliefert worden war, geben die Verwaltungen nun vorsichtig Entwarnung.

In Tempelhof-Schöneberg nahmen am Donnerstag Mitarbeiter der Lebensmittelaufsicht und des Veterinäramts in den beiden betroffenen Betrieben Proben aus bereits verarbeitetem Fleisch der Lieferungen. Mit Ergebnissen sei frühestens heute zu rechnen, sagte Bezirksstadtrat Oliver Schworck (SPD). „Nach derzeitigem Stand ist es aber unwahrscheinlich, dass die Grenzwerte für Dioxin erheblich überschritten werden.“

An einen Reinickendorfer Fleischverarbeiter seien mehrere Lieferungen gegangen, sagte Stadtrat Andreas Höhne (SPD). Dieses Fleisch sei mittlerweile komplett verkauft. Der Händler habe jedoch versichert, dass es sich dabei nicht um Fleisch gehandelt habe, das unter Dioxin-Verdacht steht. Anhand der Lieferlisten werde dies nun überprüft. Weitere 1,2 Tonnen verdächtiges Fleisch, die Ende November geliefert worden waren, habe der Betrieb an den Zwischenhändler zurückgeschickt, sagte Höhne.

In Spandau hat ein Betrieb rund 32 Tonnen verdächtiges Fleisch erhalten. Stadtrat Martin Matz (SPD) zufolge liegen davon noch 1,9 Tonnen im Tiefkühllager; dieses Fleisch soll auf Dioxin untersucht werden. Die übrigen gut 30 Tonnen seien an acht weitere Betriebe weitergeliefert worden – davon einer in Berlin – und zum großen Teil wohl bereits verarbeitet, verkauft und gegessen worden. Matz verwies aber auf Experten, denen zufolge man sich bei einzelnen Mahlzeiten nicht um die Gesundheit sorgen müsse.

Da sich die Kennzeichnungspflicht nur auf Fleisch, nicht auf weitere Produkte wie Wurst beziehe, „wird es wohl nicht vollständig gelingen, nachzuvollziehen, was aus dem Fleisch geworden ist“, sagte Verbraucherschutzsenatorin Katrin Lompscher (Linke) am Donnerstag.

In Brandenburg seien von den gelieferten 45 Tonnen 22 Tonnen vermutlich nicht belastet, sagte Lutz Desselberger, Referatsleiter für Lebensmittelüberwachung. Bei den übrigen 23 Tonnen werde momentan geprüft, ob Proben genommen werden müssen. pth/sib

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