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Berlin: Sechsstelliges Bußgeld für Moschee-Bauer Bezirk Neukölln verhängt Strafe für hohe Minarette am Columbiadamm

Die türkischen Bauherren der Moschee am Neuköllner Columbiadamm sollen ein hohes Bußgeld zahlen, weil sie die Baugenehmigung missachtet haben. Baustadträtin Stefanie Vogelsang (CDU) wollte die genaue Summe nicht beziffern, doch soll es sich um ein Bußgeld in sechsstelliger Höhe handeln.

Die türkischen Bauherren der Moschee am Neuköllner Columbiadamm sollen ein hohes Bußgeld zahlen, weil sie die Baugenehmigung missachtet haben. Baustadträtin Stefanie Vogelsang (CDU) wollte die genaue Summe nicht beziffern, doch soll es sich um ein Bußgeld in sechsstelliger Höhe handeln. Die beiden Minarette der Moschee ragen 38 Meter weit in den Berliner Himmel – und damit 8,5 Meter zu hoch. Auch die Kuppel überschreitet die verabredete Bauhöhe. Deshalb ruht der Baubetrieb auf dem Grundstück südlich des Columbiadamms, auf dem auch ein großer muslimischer Friedhof ist.

Die Bauherren, die in der „türkisch-islamischen Union der Anstalt für Religion“ organisiert sind, sollen bis Donnerstag erklären, ob sie das Bußgeld zahlen wollen. Nach einer Zusage werde man über die Bauhöhe der Moschee reden können, sagte Baustadträtin Vogelsang nach einem Gespräch mit den Bauherren am Montag. Offenbar wird es eine Nach-Genehmigung für die Moschee mit den erhöhten Minaretten geben. Sollte es so kommen, bekämen die Bauherren doch ihr Gebäude von der von ihnen gewünschten Höhe, die das Bezirksamt allerdings anfangs nicht genehmigen wollte – sie müssen nur zusätzlich die Strafgebühr zahlen.

Bevor die Bauarbeiten fortgesetzt werden dürfen, muss geklärt werden, wie belastbar die Statik der Moschee ist. Dazu sind der Baustadträtin zufolge die Nachweise bestimmter baulicher Leistungen notwendig. Vor allem müssen die Bauherren die Qualität des verbauten Betons beweisen; es fehlt laut Baustadträtin das übliche Gutachten über den verwendeten Beton. Außerdem hätten die Erbauer der Moschee noch nicht nachgewiesen, dass die Fassadenteile am Baukörper und an den Minaretten sicher verankert seien. Es handelt sich um eine Natursteinfassade, deren Platten beim Absturz schwere Schäden anrichten können. Das höhere Gewicht der Bauteile kann die Standsicherheit der Moschee gefährden. Immerhin sind die Minarette um 25 Prozent höher als genehmigt. Ein anderes Problem will die Neuköllner Behörde offenbar auf sich beruhen lassen: Sollte die Statik der Moschee so berechnet worden sein, dass sie die größeren Baumassen der Minarette und der Kuppel ohne weiteres trägt, wäre das ein Hinweis darauf, dass die Bauherren es mit der Genehmigung von Anfang an nicht genau nahmen. Aber das ist nicht bewiesen.

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