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SERIE BERLINER Chronik: 22. August 1990

DDR-Wirtschaft und Arbeitsmarkt: erste Rückschläge

JAHRE

EINHEIT

Zur Leipziger Messe, die am 2. September beginnt, haben sich mehr als doppelt so viele westdeutsche Aussteller angemeldet wie 1989, nämlich 1480. Die Zahl der DDR-Aussteller sinkt hingegen von 1800 auf 1000. Dies führt der Generaldirektor des Messeamtes auf die miserable Wirtschaftslage und den Wegfall der Subvention für die Standmiete zurück. 1989 betrug die Standmiete 95 Mark pro Quadratmeter, jetzt sind es 200 DM. Auch mit dem Rückgang der Besucherzahl sei zu rechnen, heißt es von der Messeleitung.

Eine Analyse des Statistischen Amtes der DDR belegt drastische Umsatzeinbußen im DDR-Handel. Das Minus wird mit durchschnittlich 44 Prozent im Juli gegenüber Juli 1989 angegeben, für Ost-Berlin mit 47,8 Prozent. Insgesamt beträgt der Rückgang bei Nahrungs- und Genussmitteln 36,6 Prozent, bei Industriewaren 51,6, bei technischen Geräten und Fahrzeugen 68,5 Prozent. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt werde täglich dramatischer, beklagt die zurückgetretene Arbeitsministerin Regine Hildebrandt. Die Zahl der Kurzarbeiter habe bereits die Millionengrenze überschritten. Ende Juli waren 847 000 Kurzarbeiter und 272 000 Arbeitslose gemeldet. Gru

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