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Serie: Berliner Chronik: 23. Februar 1990

Bei der Wahl des Oberbürgermeisters fehlen fast 100 Stadtverordnete

Im Roten Rathaus zeigen sich Auflösungserscheinungen. Zur Wahl des neuen Ost-Berliner Oberbürgermeisters Christian Hartenhauer sind nur 132 der 225 Stadtverordneten anwesend. Hartenhauer, bisher Kulturstadtrat im Magistrat, wird mit 82 Ja-Stimmen bei 40 Nein-Stimmen gewählt. Er sieht sich, wie er betont, als „Übergangsoberbürgermeister“ bis zur Wahl.

Am Abend ist die Stadtverordnetenversammlung beschlussunfähig, da nur noch weniger als die Hälfte der Mitglieder anwesend ist. So wird kein Beschluss zum Wahltermin 6. Mai gefasst. Auch ein Antrag der CDU auf Gesamtberliner Wahlen „zum baldmöglichsten Zeitpunkt“ bleibt deshalb liegen. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Jacob weist Informationen als unzutreffend zurück, dass es in seiner Partei Überlegungen gebe, die Ost-Berliner Verwaltung dem Senat zu übertragen. Mittlerweile ist klar, dass vor der Wahl kein Haushalt aufgestellt werden kann; im bisherigen 8,5-Milliarden-Mark-Etat klafft eine Lücke von 500 Millionen Mark, aus der Staatskasse der DDR fließt kein Geld. Gru

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