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SERIE BERLINER Chronik: 24. September 1990

DDR verlässt Warschauer Pakt, Homosexuelle protestieren gegen „Rosa Listen“

JAHRE

EINHEIT

Bundespräsident Richard von Weizsäcker unterzeichnet den deutsch-deutschen Einigungsvertrag, der am 29. September in Kraft tritt. Unterdessen besiegeln DDR-Verteidigungsminister Eppelmann und der Oberkommandierende des Warschauer Pakts, General Luschew, mit ihrer Unterschrift den Austritt der DDR aus dem östlichen Militärbündnis. Zum 3. Oktober stellt die DDR ihre Zahlungen an das Oberkommando ein.

Die in Verbänden organisierten Homosexuellen Ost-Berlins fordern die Vernichtung von „Rosa Listen“. Die Aussage der Volkspolizei, solche Dossiers gebe es überhaupt nicht, nennt der „schwulenpolitische Sprecher“ von Bündnis 90, Ulf Dahlmann, „glatt gelogen“. Ihm liege Vopo-Material vor, in dem von einer „Kartei der Homosexuellen“ die Rede sei und ausführlich „Methoden der Informationsgewinnung“ beschrieben würden. Auf einer Vopo-Liste von Straßen in Prenzlauer Berg sei jede Hausnummer vermerkt, unter der Schwule wohnen. Auf einer Karte habe man mit farbigen Punkten alle Wohnungen gekennzeichnet, in denen Schwule leben, ebenso sämtlich Restaurants und Bars, in denen sie verkehren. Gru

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