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SERIE BERLINER Chronik: 4. Februar 1990

Die Ost-SPD fordert eine schnelle Währungsunion, DDR-Ministerin warnt davor

JAHRE

EINHEIT

Finanzsenator Norbert Meisner ruft dazu auf, West-Mark gegen Ost-Mark nur in den östlichen Wechselstellen zum regulären Kurs 1: 3 umzutauschen. Er weist darauf hin, dass es nach den Zollbestimmungen der DDR unzulässig ist, die zum westlichen Bankkurs – etwa 1:6 – getauschte DDR-Mark in den Osten einzuführen. Selbst größere Summen würden zum Schwarzmarktkurs über die Grenze gebracht. Dies schade der Wirtschaft der DDR.

Die Ost-SPD fordert noch für dieses Jahr eine deutsch-deutsche Währungsunion. Anderntags regt DDR-Wirtschaftsministerin Christa Luft am Runden Tisch einen Volksentscheid über die Einführung der West-Mark als Zahlungsmittel an, gepaart mit einer Volksabstimmung über die Vereinigung der beiden deutschen Staaten. Sie warnt jedoch vor der schnellen Schaffung der Währungsunion mit der Begründung, diese würde mehr Nachteile als Vorteile für die DDR-Bürger bringen. Als Soforthilfe für die DDR-Wirtschaft wünscht die Ministerin von Bonn einen „Lastenausgleich“ über zehn bis 15 Milliarden DM und die Teilkonvertierbarkeit der DDR-Währung im Verhältnis 1:2. Bonn lehnt einen derartigen „Lastenausgleich“ sofort ab. Gru

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